Premierministerin May hat viele Posten in ihrem Kabinett neu besetzt. Die Schlüsselressorts fasste sie aber nicht an. Dafür gab es Kritik.
Theresa May hat ihr Kabinett neu gebildet.
Theresa May hat ihr Kabinett neu gebildet. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Britische Medien und Politiker kritisierten den Umbau des Kabinetts.
  • Premierministerin May habe wichtige Posten nicht angerührt.
  • So behielten etwa der umstrittene Aussenminister Boris Johnson und Brexit-Minister David Davis ihre Posten.

Der Umbau des britischen Kabinetts durch Premierministerin Theresa May ist auf teils starke Kritik von Politikern und britischen Medien gestossen. Wichtige Ministerposten blieben von dem Umbau unberührt, wie Kommentatoren am Dienstag kritisierten. Es handele sich um keinen echten Neuanfang.

Der neue Vorsitzende der Konservativen Partei, Brandon Lewis, verglich hingegen die Neugestaltung lobend mit einem «Atemzug frischer Luft». Lewis war bislang Staatssekretär für Integration. Einige seiner Parteikollegen nannten die Umgestaltung befremdlich. Der Vorsitzende der oppositionellen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, sprach von einer «sinnlosen und chaotischen PR-Aktion».

Johnson und Davis behalten ihre Posten

Die Schlüsselressorts veränderte May bei ihrer Kabinettsumbildung nicht. So behielten etwa der umstrittene Aussenminister Boris Johnson und Brexit-Minister David Davis ihre Posten. Beide Brexit-Hardliner waren May wiederholt bei den Verhandlungen zum Ausstieg aus der EU in die Parade gefahren. Johnson fiel zudem bei diversen Auftritten in Grossbritannien und im Ausland durch peinliche Patzer auf.

Seit der Schlappe bei der von ihr einberufenen Neuwahl führt May eine Minderheitsregierung an. Mit einer Mehrheit von nur sieben Mandaten ist sie anfällig für Revolten, vor allem beim heiklen Thema Brexit. May hatte den Rücktritt ihres Stellvertreters Damian Green nach Pornografievorwürfen für eine Neuordnung des Kabinetts genutzt.

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