Die Verhaftungswelle gegen führende Persönlichkeiten in Saudi-Arabien wegen Korruption hat dem Land umgerechnet mehr als 85 Milliarden Euro (umgerechnet 98,5 Milliarden Franken) eingebracht. 56 Menschen seien noch in Gewahrsam.
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Der Kronprinz Saudi-Arabiens, Mohammed bin Salman. - Keystone

Kronprinz will Macht festigen

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kronprinz Saudi-Arabiens Mohammed bin Salman liess über 350 Menschen wegen Korruption vorladen.
  • Nun entlässt er mehr als 200 Personen.
  • Das Land kassiert etwa 98,5 Milliarden Franken von den Korruptionsverdächtigen.

Bei einer Massenverhaftung im Herbst hatte Kronprinz Mohammed bin Salman mehr als 200 führende Persönlichkeiten des Landes festsetzen lassen - darunter auch Prinzen, Geschäftsleute und hochrangige Politiker. Sie waren im Luxushotel Ritz Carlton in Riad eingesperrt, das Mitte des Monats wieder öffnen soll. Diejenigen, die bereits freigekommen seien, hätten entweder die gegen sie erhobenen Vorwürfe zugegeben und sich mit der Regierung geeinigt, oder es habe keine ausreichenden Beweise gegeben.

Vor wenigen Tagen war auch der saudische Prinz und Milliardär Al-Walid bin Talal nach monatelangem Arrest wieder freigekommen. Er ist laut «Forbes» einer der reichsten Männer der Welt. Es wird angenommen, dass er und andere riesige Summen dafür zahlten, das Luxushotel verlassen zu dürfen, um einem Prozess zu entgehen.

Beobachter sahen hinter dem Vorgehen den Versuch des einflussreichen Kronprinzen Mohammed bin Salman, seine Macht zu festigen. Der 32-Jährige gilt als eigentlicher Herrscher des Landes und steht auch an der Spitze eines neu geschaffenen Anti-Korruptions-Ausschusses. Zudem braucht das Königreich grosse Summen für den Umbau seiner Wirtschaft, bei dem die Erlöse aus der Anti-Korruptions-Kampagne helfen könnten.

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