Deutscher Aussenminister sagt in Syrien Hilfe bei Wiederaufbau zu
Deutschland sagt der syrischen Regierung weitere Unterstützung beim Wiederaufbau zu.

Der deutsche Aussenminister Johann Wadephul verlangt, dass sie den Menschen «ein Leben in Würde und Sicherheit» garantieren müsse. «Das ist die Voraussetzung dafür, dass jetzt das Fundament für ein freies, sicheres und stabiles Syrien entstehen kann», sagte der Christdemokrat in der jordanischen Hauptstadt Amman vor der Weiterreise zu einem zunächst aus Sicherheitsgründen geheim gehaltenen Besuch in Syrien.
In der Hauptstadt Damaskus waren später unter anderem Gespräche mit Interimspräsident Ahmed al-Scharaa und Aussenminister Asaad al-Schaibani geplant. Von der syrischen Regierung forderte Wadephul eine Einbeziehung aller Bürger unabhängig von Geschlecht, religiöser, ethnischer oder gesellschaftlicher Zugehörigkeit.
Durch humanitäre Hilfe, Unterstützung bei der Räumung von Minen und Kampfmitteln sowie durch Investitionen in die Wirtschaft arbeite Deutschland am neuen Fundament für das Land mit. Syrien liege in direkter Nachbarschaft zur EU – was immer in dem Land passiere, «hat auch direkte und indirekte Auswirkungen auf uns in Deutschland».
Bald ein Jahr nach Sturz des Langzeitmachthabers
Bald ein Jahr nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Baschar al-Assad bleibt die Lage in Syrien unübersichtlich. Die Übergangsregierung unter al-Scharaa bemüht sich um Stabilisierung und darum, ein «Syrien für alle» zu schaffen. Es kommt aber immer wieder zu Gewaltausbrüchen, bei denen zum Teil Hunderte Menschen getötet wurden.
Im September wurde die erste Parlamentswahl abgehalten. International gab es Kritik, weil der Anteil von Frauen und Minderheiten gering blieb. Wadephul sagte, er wolle auch über die Syrer sprechen, die während des Bürgerkrieges in Deutschland Zuflucht gesucht haben.
Syrer in Deutschland
Die deutsche Regierung von Kanzler Friedrich Merz setzt darauf, dass viele der Menschen in ihre Heimat zurückkehren und beim Wiederaufbau helfen. Wegen der unsicheren Lage im Land haben sich allerdings bisher nur wenige Syrer zur Rückkehr entschlossen.
Ende August lebten laut Ausländerzentralregister (AZR) etwa 951.400 syrische Staatsangehörige in Deutschland. Demnach hatten sich Ende November 2024 noch 974.395 syrische Staatsangehörige in Deutschland aufgehalten.










