Nach einem Treffen des Internationalen Komittees vom Roten Kreuz mit Taliban-Vertretern haben sie sich auf die Wiedergabe der Schutzgarantie geeinigt.
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Eine afghanische Kinderärztin spielt mit einem jungen Patienten in Kabul. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Entziehung der Schutzgarantie im August, erhält das Rote Kreuz diese nun wieder.
  • Zwei Tage lang haben sich Vertreter der Taliban und des IKRK getroffen.

Die radikalislamischen Taliban gewähren dem Internationalen Komittee vom Roten Kreuz (IKRK) erneut Schutzgarantien für ihre Arbeit in Afghanistan. Das teilte der Sprecher der Taliban, Sabiullah Mudschahid, heute Donnerstag mit. Die Entscheidung sei nach einem zweitägigen Treffen von Vertretern der Taliban mit dem IKRK im Golfemirat Katar gefallen.

Die Taliban hatten dem IKRK Mitte August die Sicherheitsgarantien entzogen. In der damaligen Erklärung hatten die Extremisten dem IKRK vorgeworfen, seinen Verpflichtungen zur Unterstützung von Taliban in einem Gefängnis in Kabul nicht nachgekommen zu sein. Das «eklatanteste Beispiel» dafür sei die Nichtbeachtung des Hungerstreiks Tausender gefangener Taliban in der Haftanstalt Pul-e Tscharchi. Das IKRK überwacht die Haftbedingungen und leistet medizinische Hilfe.

Die Organisation hat derzeit rund 1600 Mitarbeiter im Land. Da sie bisher bei allen Konfliktparteien einen besonderen Schutzstatus genossen hat, operiert sie in ganz Afghanistan ohne Sicherheitseskorten oder gepanzerte Fahrzeuge. Sie ist auch in Gebieten aktiv, die von Taliban kontrolliert werden.

Im Vorjahr waren allerdings sieben IKRK-Mitarbeiter im Norden des Landes getötet worden. Die Taliban hatten diese Angriffe nicht für sich reklamiert. In der Folge wurde zum ersten Mal entschieden, die Präsenz des IKRK im Land zu verkleinern.

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