Eine ukrainische Juristin wird dieses Jahr mit einem Right Livelihood Award ausgezeichnet. Auch Aktivistinnen aus Uganda und Somalia erhalten einen Preis.
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Ole von Uexkull, Right Livelihood Award Foundation CEO, eröffnet im September die Zeremonie. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Right Livelihood Award geht dieses Jahr an zwei Aktivistinnen aus Somalia.
  • Auch wird eine ukrainische Juristin ausgezeichnet.
  • Zudem erhalten Klimaschützer aus Uganda und ein Wirtschaftskollektiv aus Venezuela Preise.

Somalia, Ukraine, Venezuela, Uganda. Der Right Livelihood Award ist dieses Jahr sehr international aufgestellt. Der alternative Nobelpreis geht an verschiedenste Personen. Sie setzen sich in ihren Ländern für besser funktionierende Gesellschaften ein.

Ilwad Elman und Fartuun Aadab

Die 32-jährige Ilwad Elman kämpft für mehr Frieden in ihrem Heimatland Somalia. Sie tritt in die Fussstapfen ihrer Mutter, Fartunu Adan (53) und ihres in den 90er-Jahren getöteten Vaters.

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HANDOUT - Fartuun Adan (r) und Ilwad Elman sind somalische Menschenrechtsaktivitstinnen und stolze Gewinnerinnen des Right Livelihood Award. Mit ihrer Organisation Elman Peace haben Mutter und Tochter innovative Ansätze entwickelt, die Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt zu unterstützen. Foto: Courtesy of Elman Peace/Right Livelihood Foundation/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits - sda - Keystone/Right Livelihood Foundation/Courtesy of Elman Peace

Die beiden Aktivistinnen unterstützen mit ihrer Organisation Elman Peace unter anderem Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt und ehemalige Kindersoldaten. Sie gelten als Vorbild für andere afrikanische Initiativen. Ausgezeichnet werden sie «für die Förderung von Frieden, Entmilitarisierung und Menschenrechten in Somalia angesichts von Terrorismus und geschlechtsspezifischer Gewalt».

Olexandra Matwijtschuk

Die Juristin Olexandra Matwijtschuk (38) ist die Gründerin des Center for Civil Liberties (CCL) in der Ukraine. Seit Jahren stärkt sie so demokratische Strukturen und die Zivilgesellschaft in der Ukraine.

Ihr langjähriger Einsatz für die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen ist seit der russischen Invasion umso bedeutender geworden. Vom Right Livelihood Award werden Matwijtschuk und das CCL «für die Gestaltung eines Weges zur internationalen Strafverfolgung von Kriegsverbrechen» geehrt.

Cecosesola

Im südamerikanischen Venezuela haben sich Genossenschaften aus einkommensschwachen Regionen zu einem Kollektiv zusammengeschlossen, das bezahlbare Waren und Dienstleistungen anbietet. Dieser Verbund besteht bereits seit 1967 und ist seit der Gründung immer weiter gewachsen.

Er deckt mittlerweile zahlreiche Bereiche ab – unter anderem die Lebensmittel-, die Gesundheitsversorung und sogar Bestattungsdienste. Die Stiftung hinter dem Right Livelihood Award hält das Kollektiv bei der Suche nach alternativen wirtschaftlichen Ansätzen für eine Inspirationsquelle. Sie zeichnet es «für die Entwicklung einer gerechten und leistungsfähigen Gemeinschaftsökonomie als Alternative zum profitorientierten Wirtschaftsmodell» aus.

Africa Institute for Energy Governance

2006 wurden in Uganda kommerziell nutzbare Ölreserven entdeckt. Das hat verstärkt dazu geführt, dass Menschen ihrer Ländereien beraubt und aus ihren Heimatorten vertrieben werden. Ebenso nimmt die Umwelt Schaden. Das Institut Afiego setzt sich dafür ein, dass sich Gemeinden gegen umweltschädliche Projekte bei der Öl- und Gasförderung wehren können.

Vor allem den Bau der Ostafrikanischen Rohöl-Pipeline EACOP von Uganda nach Tansania will die Organisation mithilfe internationalen Drucks stoppen. Die Preisjury ehrt sie «für den mutigen Einsatz für Klimagerechtigkeit».

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