Die Organisation Reporter ohne Grenzen verurteilt willkürliche Festnahmen sowie Gewalt gegen Medienschaffende in Nicaragua. Die Pressefreiheit sei in Gefahr.
Demonstranten tragen während eines Protests gegen die Regierung einen verletzten Mann.
Demonstranten tragen während eines Protests gegen die Regierung einen verletzten Mann. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die autoritäre Regierung Nicaraguas geht hart gegen Kritiker vor.
  • Die NGO Reporter ohne Grenzen befürchtet ein Aussterben der Pressefreiheit unter Ortega.

Die Journalisten-Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat vor einem «allmählichen Aussterben» der Pressefreiheit in Nicaragua gewarnt. Die Organisation verurteile am Mittwoch in einer Mitteilung willkürliche Festnahmen sowie Gewalt, Morddrohungen und Spionage gegen Medienschaffende in dem mittelamerikanischen Land. Die Pressefreiheit werde von der autoritären Regierung unter Präsident Daniel Ortega schrittweise ausgelöscht, so ROG in der in Paris veröffentlichten Erklärung.

Nicaraguas Regierung versuche, zu zensieren und destabilisieren, teilte die Organisation mit. Der mittelamerikanische Staat kommt seit Mitte April nicht zur Ruhe. Präsident Ortega wollte damals eine Sozialreform durchsetzen, die Bevölkerung protestierte jedoch gegen die Änderung - mit Erfolg. Ortega zog die Reform zurück, seither demonstrieren die Menschen für einen Rücktritt des Präsidenten und seiner Frau und Vizepräsidentin Rosario Murillo. Polizisten und regierungsnahe Schlägertrupps greifen die Demonstranten regelmässig an.

Nach Angaben von Menschenrechtlern sind bereits mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen, überwiegend Zivilisten. Journalistisches Arbeiten wird in Nicaragua immer schwieriger, Medienschaffende werden offen angegriffen und bedroht, Fernseh- und Radiosender werden Sendelizenzen entzogen.

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