Die Regierung von Puerto Rico hat wegen der von Menschenrechtsaktivisten angeprangerten Gewalt gegen Frauen einen Notstand erklärt.
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Die Flagge von Puerto Rico (Symbolbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Menschenrechtsaktivisten prangerten die Gewalt gegen Frauen in Puerto Rico an.
  • Die Regierung reagierte nun mit einer Notstandserklärung.
  • Damit ist es möglich, mehr finanzielle Mittel zur Bekämpfung einzusetzen.

Die Regierung von Puerto Rico hat wegen der von Menschenrechtsaktivisten angeprangerten Gewalt gegen Frauen einen Notstand erklärt. «Zu lange haben schutzbedürftige Opfer unter den Folgen von systematischem Machismo, Ungleichheit, Diskriminierung, mangelnder Bildung, mangelnder Orientierungshilfe und vor allem fehlendem Handeln gelitten», hiess es in einer Mitteilung des Gouverneurs Pedro Pierluisi vom Sonntag.

Die Notstandserklärung ermögliche es, mehr Mittel zur Bekämpfung geschlechtsbezogener Gewalt einzusetzen und einen Sonderbeauftragten zu ernennen. Pierluisi kündigte auch Programme zur Eingliederung von Frauen in den Arbeitsmarkt an.

Popstars forderten Notstandserklärung

In dem karibischen US-Aussengebiet mit gut drei Millionen Einwohnern registrierte die Organisation Observatorium für Geschlechtergleichheit (OEG) im vergangenen Jahr 60 Femizide - Morde an Frauen wegen ihres Geschlechts - und sechs Morde an Transgender-Menschen.

Aktivisten wie der puerto-ricanische Popstar Ricky Martin hatten seit Monaten eine Notstandserklärung gefordert. Dies war in den vergangenen Jahren bereits in Mexiko-Stadt und zahlreichen anderen Städten des Landes geschehen.

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Ricky Martin während einem Auftritt. - Keystone

Pierluisi war bei den US-Wahlen am 3. November gewählt worden und hatte den neuen US-Präsidenten Joe Biden im Wahlkampf unterstützt. Der 61-Jährige trat das Amt des Regierungschefs von Puerto Rico am 2. Januar an.

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