Vor einem Jahr hat der Usbeke Abdulkadir Mascharipow einen Terroranschlag im türkischen Club Reina verübt. Der Attentäter muss sich wegen 39-fachem Mord vor Gericht verantworten.
Beim Attentat kamen 39 Menschen ums Leben.
Beim Attentat kamen 39 Menschen ums Leben. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der letzten Silvesternacht hat Abdulkadir Mascharipow einen Terroranschlag im türkischen Club Reina verübt.
  • Nun muss sich der Attentäter in Kürze vor Gericht verantworten.
  • Für die Tat fordert die Staatsanwaltschaft 40-mal lebenslange Haft.

Knapp ein Jahr nach dem Terrorangriff auf den Istanbuler Club Reina in der Silvesternacht beginnt am Montag in der Türkei der Prozess gegen den mutmasslichen Attentäter. Der Usbeke Abdulkadir Mascharipow muss sich vor dem Gericht am Gefängnis in Silivri nahe Istanbul unter anderem wegen 39-fachen Mordes und des Versuchs, die verfassungsmässige Ordnung zu stürzen, verantworten. Dafür fordert die Staatsanwaltschaft 40 mal lebenslange Haft. Zudem stehen 56 mutmassliche Komplizen vor Gericht, von denen einigen ebenfalls vielfach lebenslange Haft droht.

Mascharipow hatte nach Angaben türkischer Medien gestanden, den Club Reina in der Silvesternacht gestürmt, und das Feuer auf die Feiernden eröffnet zu haben. Damals wurden 39 Menschen getötet und mindestens 79 weitere verletzt. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu wirft die Staatsanwaltschaft Mascharipow weiter «vorsätzlich versuchten Mord» an 79 Personen vor, was mit bis zu 2370 Jahren Gefängnis geahndet werden könnte. Ausserdem werde ihm «Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation» und Verstoss gegen das Schusswaffengesetz vorgeworfen, was bis zu 15 beziehungsweise zwölf Jahre Haft nach sich ziehen könne.

Der Usbeke war erst am 16. Januar gefasst worden. Laut Medien gab er bei seinem Geständnis an, im Auftrag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gehandelt zu haben. Der IS reklamierte den Anschlag für sich. Auch Mascharipows Ehefrau und zahlreiche weitere Verdächtige wurden verhaftet. Von den 57 Angeklagten sitzen 51 in Untersuchungshaft.

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