Das kleine Kaukasus-Land Armenien steckt innen wie nach aussen in einer schwierigen Lage. Nun protestieren Zehntausende gegen die Regierung. Doch solche Demonstrationen endeten in Eriwan schon einmal blutig.
Unruhen im Zuge der Ministerpräsidentenwahl in Armenien.
Unruhen im Zuge der Ministerpräsidentenwahl in Armenien. - dpa

Am zehnten Tag der Strassenproteste in Armenien hat sich die Lage bedrohlich zugespitzt. Mit Härte versuchte die Polizei am Sonntag, die Kundgebungen gegen den neuen Ministerpräsidenten Sersch Sargsjan aufzulösen.

Fast 230 Menschen wurde festgenommen, darunter der Anführer der Proteste, der Oppositionsabgeordnete Nikola Paschinjan. Gleichzeitig strömten in der Hauptstadt Eriwan und an anderen Orten des Landes im Südkaukasus immer mehr Demonstranten zusammen. Es ist die grösste Protestwelle in einer Ex-Sowjetrepublik seit der pro-europäischen Maidan-Bewegung in der Ukraine 2013/14.

In der Ex-Sowjetrepublik Armenien im Südkaukasus hatten sich seit Tagen die Proteste gegen Sargsjan verstärkt, weil er vom Präsidentenamt auf den Posten des Regierungschefs gewechselt ist. Die Demonstranten werfen ihm vor, dass er damit nur an der Macht festhalten will. Am Samstagabend versammelten sich nach Augenzeugenberichten etwa 40'000 Menschen im Zentrum der Hauptstadt. «Die samtene Revolution ist unumkehrbar, ihr Sieg ist unabwendbar», sagte Paschinjan.

40'000 Menschen versammelt

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Polizei in Armenien geht weiter gegen Proteste vor: Erneut Dutzende Festnahmen.
  • Die Demos laufen bereits zehn Tage.
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