Die Regierung von Argentiniens Präsident Alberto Fernández hat gegen die Corona-Massnahmen verstossen. Die Bevölkerung ist aufgebracht.
Steine mit den Namen von Corona-Toten
Steine mit den Namen von Corona-Toten - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Regierung Argentiniens nimmt es nicht so ernst mit den Corona-Massnahmen.
  • Das stösst der Bevölkerung im Land sauer auf.
  • Aufgebrachte Bürger zogen am Montag zu hunderten durch die Strassen.

Mit einem Verstoss gegen die von seiner eigenen Regierung verhängten Corona-Massnahmen hat der argentinische Präsident Alberto Fernández viele Menschen gegen sich aufgebracht. Fernández feierte mitten im Lockdown mit dutzenden Gästen Geburtstag seiner Frau.

Grosse Geburtstags-Party

In Buenos Aires legten Demonstranten am Montag hunderte Steine mit den Namen von Corona-Toten auf den Platz vor dem Präsidentenpalast. «Der Präsident macht, was er will, während wir gehorchen», sagte die Demonstrantin Miriam Deleppe.

Fernández ist wegen eines Fotos in die Kritik geraten, das ihn im Juli 2020 bei der Geburtstagsfeier seiner Frau mit dutzenden Gästen zeigt – damals waren in Argentinien eigentlich alle Treffen verboten, sogar Trauerfeiern.

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Die Bürger Argentiniens akzeptieren das Verhalten ihres Präsidenten nicht. - Keystone

Aus Protest organisierten Hinterbliebene von Corona-Toten am Montag den «Marsch der Steine». «Wir haben alles getan, was der Präsident verlangt hat und er hat das Gegenteil getan», sagte die Demonstrantin Raquel Corts.

Opposition droht mit Amtsenthebung

Mit mehr als 109'000 Todesfällen durch Covid-19 gehört Argentinien zu den stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern auf dem amerikanischen Kontinent. Von den 43,6 Millionen Einwohnern haben sich fünf Millionen bereits mit dem Coronavirus infiziert.

Die Geburtstagsfeier mitten im Lockdown hat Fernández massive Kritik eingebracht. Die Opposition drohte mitten im Wahlkampf für die Parlamentswahl im November mit einem Amtsenthebung. Am Freitag bat Fernández seine Landsleute um Verzeihung. «Es war ein Fehler», sagte der Präsident. Einen Rücktritt schloss er allerdings aus.

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