In Südafrika kam es zu Aufständen und Plünderungen. Der Präsident geht davon aus, dass die Proteste geplant und koordiniert wurden.
Cyril Ramaphosa
Cyril Ramaphosa fordert Investitionen der ehemaligen Kolonialmächte. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Präsident Cyril Ramaphosa sprach am Freitag über die Aufstände in Südafrika.
  • Er erwähnte, dass die Plünderungen von Hinterleuten geplant wurden.
  • Ramaphosa sieht einen Angriff auf die Demokratie.

Die Proteste und Plünderungen in Teilen Südafrikas mit 121 Toten sind nach Angaben von Präsident Cyril Ramaphosa koordiniert worden. Ziel sei eine Destabilisierung der Wirtschaft gewesen, sagte Ramaphosa am Freitag. Anders als angenommen sei die Gewalt nicht ethnisch bedingt.

In einem durch drei Armee-Panzer gesicherten Einkaufszentrum in der Hafenstadt Durban verurteilte er am Freitag die Gewalt. Es sei ein Angriff auf die Demokratie, meinte der Präsident.

Südafrika
Bewaffnete Soldaten patrouillieren ausserhalb eines Einkaufszentrums. In Südafrika gibt es seit Tagen gewalttätigen Proteste. - sda

«Es ist offenkundig, dass zu all diesen Zwischenfällen und Plünderungen angestiftet wurde. Es gab Leute, die sie geplant, die sie koordiniert haben», sagte der 68-Jährige. Demnach wurden einige identifiziert. Details zu den mutmasslichen Hinterleuten wurden nicht bekannt.

Mit Blick auf die Opferzahlen hätte die Situation durchaus schlimmer ausgehen können, sagte Ramaphosa. «Ja, wir hätten besser sein können, aber wir waren überwältigt von der Situation.» Oberstes Ziel der Polizei sei gewesen, weitere Verluste an Menschenleben zu vermeiden.

Südafrika
Die Unruhen in Südafrika dauern seit Tagen an. - AFP

Südafrikas Regierung hat weitere 25 000 Soldaten mobilisiert, um die gewalttätigen Proteste in den Provinzen zu beenden. Es handelt sich um einen der grössten Militäreinsätze seit Bestehen eines demokratischen Südafrikas.

Da auch Drogerien und Kliniken geplündert wurden, sind Medikamente knapp. Nach Angaben der Molkerei-Organisation Sampro müssen Landwirte zudem Milch vernichten, da kein Transport von den Ställen möglich ist.

Die Proteste richteten sich zuerst gegen die Inhaftierung des Ex-Präsidenten Jacob Zuma. Dieser muss eine 15 Monate lange Haftstrafe wegen Missachtung der Justiz antreten. Den Protesten folgten dann grossflächige Ausschreitungen.

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