Polizeieinsatz gegen Demonstranten in Jerusalem – 30 Festnahmen
In Jerusalem ist es erneut zu Regierungsprotesten gekommen. Die Polizei ging gegen die Demonstranten vor.

Das Wichtigste in Kürze
- In Jerusalem gab es eine erneute Kundgebung gegen Benjamin Netanjahu.
- Selbst vor der Privatvilla des israelischen Regierungschefs wurde protestiert.
- Bei den Demonstrationen ist es zu Zusammenstössen mit der Polizei gekommen.
Bei einer Kundgebung gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in Jerusalem ist es zu Konfrontationen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. 30 Teilnehmer seien festgenommen worden, teilte Polizeisprecher Micky Rosenfeld in der Nacht zum Sonntag mit.
Drei Polizisten wurden demnach bei Zusammenstössen in der Nähe von Netanjahus Amtssitz verletzt. Die Demonstranten hätten mehrmals versucht, einen Marsch abzuhalten, obwohl sie keine Erlaubnis dafür hatten.

Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie ein Polizist einen Demonstranten schlug. Nach Polizeiangaben war der Offizier zuvor angegriffen worden. Der Vorfall werde untersucht.
Proteste vor Netanjahu-Villa
Darüber hinaus protestierten Menschen auch vor Netanjahus Privatvilla nördlich von Tel Aviv und zu Tausenden auch an Kreuzungen und Brücken über Autobahnen im ganzen Land.

Zahlreiche Kundgebungen begleiten seit Wochen den Korruptionsprozess gegen den Regierungschef. Er ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt.
Netanjahu wird auch wegen seiner Handhabung der Corona-Krise kritisiert. Der 70-Jährige räumte unter anderem vorschnelle Lockerungen ein. Die Arbeitslosigkeit in Israel lag zuletzt bei mehr als 20 Prozent.