Ein Forscher aus Australien wurde in Papua-Neuguinea in Geiselhaft genommen. Der örtliche Polizeichef will nun mit allen Mitteln gegen die Entführer vorgehen.
Papua Neuguinea
In einer abgelegenen Region in Papua-Neuguinea wurden ein australischer Forscher sowie seine drei örtlichen Kollegen entführt. - CoundéNastTraveller
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Neuguinea sorgten in den letzten Tagen gleich zwei Entführungen für Aufsehen.
  • Erst wurde ein Pilot in Geiselhaft genommen, zuletzt auch ein Forscher aus Australien.
  • Der örtliche Polizeichef droht mit Konsequenzen – geht's den Rebellen jetzt an den Kragen?

In einer abgelegenen Region von Papua-Neuguinea sind ein Professor aus Australien und drei örtliche Kollegen verschleppt worden. Dies bestätigte die Polizei des Inselstaates.

Die vier Wissenschaftler hätten im Hochland rund um den Mount Bosavi Feldforschung betrieben. Plötzlich wurden sie zusammen mit mehreren Guides von einer bewaffneten Gruppe entführt. Das berichtete der australische Sender ABC am Dienstag. Die örtlichen Führer seien später freigelassen worden.

Pilot
Auch der neuseeländische Pilot Phillip Mertens wird von indonesischen Rebellen festgehalten. - West Papua Liberation Army

Die Entführer hätten eine Geldforderung gestellt, sagte Papua-Neuguineas Polizeichef David Manning. Die Behörden glauben, dass die Entführer aus Komo in der Provinz Hela stammen. Und die Geiseln in eine entlegene Region verschleppt haben. Bei dem Professor handelt es sich den Angaben zufolge um einen Neuseeländer mit Wohnsitz in Australien.

Widerstand könnte die Kriminellen das Leben kosten

Spezialisierte Sicherheitskräfte würden «alle notwendige Gewalt» einsetzen, um die Freilassung der Geiseln sicherzustellen, verspricht Manning. Der Schutz der vier Entführten habe dabei oberste Priorität.

Manning sagt über die Entführer: «Das sind Opportunisten, die diese Situation offensichtlich nicht durchdacht haben, bevor sie handelten.» Die Behörden würden «den Entführern einen Ausweg anbieten».

Waren Sie in den Ferien schon mal in eine gefährliche Situation verwickelt?

Diesen könnten die Rebellen annehmen – oder teuer bezahlen. «Sie können ihre Gefangenen freilassen und sie werden vom Strafjustizsystem fair behandelt. Die Nichteinhaltung und der Widerstand gegen die Festnahme könnte diese Kriminellen das Leben kosten.»

Erst vor zwei Wochen nahmen Rebellen in der angrenzenden Provinz Papua, die zu Indonesien gehört, einen neuseeländischen Piloten als Geisel.

Die West Papua National Liberation Army (TPNPB), der bewaffnete Flügel der örtlichen Separatistenbewegung, fordert Verhandlungen über die Unabhängigkeit der Region.

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