Prinz Hamsa hat Jordaniens König Abdullah II. die Treue geschworen. Der Monarch stimmt dem familieninternen Schlichtungsversuch zu.
Hamsa
Prinz Hamsa 2012 mit einem Fallschirm. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Prinz Hamsa hat König Abdullah II. versichert, er werde ihm treu bleiben.
  • Im jordanischen Königshaus herrscht derzeit ein Machtkampf.

In dem Machtkampf im jordanischen Königshaus hat Prinz Hamsa bin Hussein seinem Halbbruder König Abdullah II. die Treue geschworen.

Das Königshaus veröffentlichte am Montagabend einen von dem Prinzen unterzeichneten Brief, in dem Hamsa versichert, er werde «dem Erbe» seiner Vorfahren und «seiner Majestät», König Abdullah II. «treu bleiben». «Ich werde immer bereit sein, seiner Majestät, dem König und seinem Kronprinzen zu helfen und sie zu unterstützen», versicherte Hamsa.

Jordanien
König Abdullah II. von Jordanien. - Jordanian Royal Palace/AFP

König Abdullah II. stimmte seinerseits einem familieninternen Schlichtungsversuch zu. Abdullah II. habe entschieden, die Angelegenheit innerhalb der jordanischen Königsfamilie zu klären und seinen Onkel Prinz Hassan damit zu betrauen, erklärte der Palast.

Regierung hat Komplott vereitelt

Die jordanische Regierung hatte nach eigenen Angaben am Wochenende ein Komplott vereitelt und Prinz Hamsa wegen Vorwürfen der Verschwörung unter Hausarrest gestellt. Mindestens 16 weitere Verdächtige wurden festgenommen.

Hamsa und seinen mutmasslichen Mitverschwörern wird nach Angaben eines Regierungssprechers vorgeworfen, mit ausländischen Kräften zusammengearbeitet zu haben, um Jordaniens Stabilität und «Sicherheit zu untergraben».

Abdullah bin Al-Hussein
Jordaniens König Abdullah II. bin Al-Hussein während einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt. Foto: Kay Nietfeld/dpa - dpa-infocom GmbH

König Abdullah II., der den Thron 1999 nach dem Tod seines Vaters König Hussein bestiegen hatte, hatte Hamsa zunächst entsprechend dem Wunsch seines Vaters zum Kronprinzen gemacht. 2004 widerrief er dies jedoch und verlieh seinem eigenen Sohn Hussein diesen Titel.

Hamsa bestreitet, in Verschwörung verwickelt gewesen zu sein

Der 41-jährige Hamsa, der nach eigenen Angaben in seinem Palast in Amman unter Hausarrest gestellt wurde, hatte am Samstag in einem von der BBC veröffentlichten Video bestritten, in eine Verschwörung verwickelt zu sein. Er sei kein Teil eines Komplotts, betonte Hamsa.

Am Sonntagabend kündigte Hamsa in einer im Onlinedienst Twitter veröffentlichten Audioaufnahme an, sich den Auflagen der jordanischen Behörden zu widersetzen.

«Natürlich werde ich nicht gehorchen, wenn sie sagen, du darfst nicht raus gehen, du darfst nicht twittern, du darfst nicht mit Menschen kommunizieren», sagte er. Gleichzeitig kündigte er jedoch an, keine weiteren «Schritte» ergreifen und eine «Eskalation» vermeiden zu wollen. Sein Brief deutet nun darauf hin, dass der Machtkampf abebbt.

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