Neun Länder aus Südamerika und Asien wollen Flussdelfine retten. Dafür sollen Schutzgebiete eingerichtet und die Wasserqualität verbessert werden.
Der Amazonasdelfin ist vor dem Aussterben bedroht. (Archivbild)
Der Amazonasdelfin ist vor dem Aussterben bedroht. (Archivbild) - sda - Keystone/EPA/ANSELMO D'AFONSEC / HANDOUT
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Das Wichtigste in Kürze

  • Neun Länder aus Südamerika und Asien haben sich dem Schutz der Flussdelfine verschrieben.
  • Unter anderem wollen sie gegen Überfischung vorgehen.
  • Der WWF sagt, die Erklärung gebe Hoffnung.

Neun Länder aus Südamerika und Asien wollen gemeinsam das Aussterben der verbliebenen Flussdelfine verhindern. Vertreter der Staaten unterzeichneten am Dienstag in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá eine gemeinsame Erklärung zum Schutz dieser Tiere.

Beteiligt sind Bangladesch, Bolivien, Brasilien, Kambodscha, Kolumbien, Ecuador, Indien, Nepal und Venezuela. Auch Pakistan und Peru schlossen sich der Erklärung an, wollten das Dokument aber erst in den kommenden Wochen offiziell unterschreiben.

Ein Amazonasdelfin schwimmt im Rio Negro in der Nähe von Manaus.
Ein Amazonasdelfin schwimmt im Rio Negro in der Nähe von Manaus. - Jeon Heon-Kyun/EPA/dpa

Die beteiligten Länder verständigten sich darauf, die Wasserqualität im Lebensraum der Delfine zu verbessern, Schutzgebiete zu schaffen, gegen Überfischung vorzugehen und die indigenen Gemeinschaften in den betroffenen Regionen in den Schutz der Tiere einzubinden.

«Diese Erklärung wird dabei helfen, dass sich die Flussdelfin-Populationen auf der ganzen Welt erholen können, und gibt Hoffnung, dass diese ikonischen Arten trotz der Bedrohung überleben werden», sagte Stuart Orr von der Naturschutzorganisation WWF.

Erklärung geht auch um Gesundheit der grossen Flüsse

Es gehe bei der Erklärung um mehr als nur die Rettung von Flussdelfinen, sagte Orr. «Es geht auch darum, die Gesundheit der grossen Flüsse zu verbessern, die das Lebenselixier so vieler Gemeinden und Volkswirtschaften sind und wichtige Ökosysteme von Regenwäldern bis zu Deltas erhalten.»

Aufgrund von Umweltverschmutzung und Fischerei ist die weltweite Population von Süsswasserdelfinen laut WWF seit den 1980er Jahren um 73 Prozent zurückgegangen. Derzeit leben demnach noch sechs verschiedene Arten in Flüssen wie dem Amazonas und dem Orinoco in Südamerika oder dem Ganges und dem Mekong in Asien.

Zuletzt waren im brasilianischen Amazonasgebiet über 100 Delfine verendet. Wissenschaftler gingen davon aus, dass Hitze und Trockenheit das Massensterben ausgelöst haben könnten.

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