Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) warnt vor den Folgen von Kürzungen bei der Nahrungsmittelhilfe auf die weltweite Hungersituation.
Ein Mann trägt einen Sack Weizen auf den Schultern, der von der Relief Society of Tigray verteilt werden soll.
Ein Mann trägt einen Sack Weizen auf den Schultern, der von der Relief Society of Tigray verteilt werden soll. - Ben Curtis/AP/dpa

Schon jetzt sind die Nahrungsrationen knapp und 345 Millionen Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Weitere Kürzungen könnten schlimme Folgen mit sich bringen. Durch jede einprozentige Kürzung bei Massnahmen zur weltweiten Ernährungssicherheit könnten mehr als 400'000 Menschen in den Hunger getrieben werden, hiess es in einer Mitteilung der UN-Organisation.

Das WFP ist demnach bereits jetzt gezwungen, die Nahrungsrationen bei den meisten seiner Einsätze zu reduzieren, weil die Mittel für humanitäre Hilfe drastisch sinken. Dadurch könnten in den nächsten 12 Monaten WFP-Experten zufolge weitere 24 Millionen Menschen von Hunger betroffen sein.

Finanzierungslücke 2023 bei über 60 Prozent

Derzeit sind demnach 345 Millionen Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen, davon 40 Millionen in einer sogenannten Hungerkrise.

Man sei im laufenden Jahr mit einer Finanzierungslücke von über 60 Prozent konfrontiert. Die Beiträge gingen zurück, während der Bedarf an Hilfe ständig steigt. Experten der UN-Organisation befürchten deswegen, dass die Helfer ab einem bestimmten Zeitpunkt gezwungen sein könnten, nur noch unmittelbar vom Hungertod bedrohte Menschen unterstützen zu können – auf Kosten anderer Hungernden.

«Wenn wir nicht die Unterstützung erhalten, die wir brauchen, um eine weitere Katastrophe abzuwenden, wird die Welt zweifellos mehr Konflikte, mehr Unruhen und mehr Hunger erleben», warnte WFP-Chefin Cindy McCain laut Mitteilung. Sie forderte Soforthilfemassnahmen sowie langfristige Massnahmen, um die Ursachen des Hungers zu bekämpfen.

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