Nach Erdbeben: Schweizer stornieren ihre Marokko Ferien

Nach dem Erdbeben in Marokko vom Freitagabend ist es für die Rettungskräfte ein Wettlauf gegen die Zeit. Mit jeder Minute, die vergeht, schwinden die Chancen, dass noch Überlebende gefunden werden.

Am Montagabend lag die Zahl der Toten bei mindestens 2862. Weitere 2562 Menschen wurden bei der Katastrophe verletzt. Hinzu kommen noch Hunderte von Menschen, die weiterhin vermisst werden.

Das Epizentrum des Bebens lag in der Nähe der marokkanischen Grossstadt Marrakesch. Auch Teile der historischen Altstadt wurden beschädigt. Können und wollen Touristen somit überhaupt noch dorthin fliegen?

Reisen nach Marrakesch seien zurzeit möglich, erklärt Muriel Wolf von Hotelplan auf Anfrage. Es bestehe auch keine Reisewarnung des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Die Kunden müssten vor Ort einfach gut mit dem Reiseberater und den lokalen Reiseleitenden anschauen, was man machen könne und was nicht.

Tui hat zurzeit «kaum Gäste vor Ort», wie Mediensprecherin Sonja Ptassek auf Anfrage erklärt. Dies, weil Marokko für den Markt von Tui nicht die typische Sommerdestination sei. Somit gibt es zwar Anfragen zu Umbuchungen oder Stornierungen. Diese seien aber «äusserst gering», so Ptassek.

Auch bei Kuoni heisst es, das «Reiseaufkommen für das Zielgebiet» sei in diesen Wochen «überschaubar». «Insofern kann man nicht von vielen, sondern von ein paar Stornierungen sprechen», so Kuoni-Mediensprecher Markus Flick.

Für geplante Abreisen in diesen Tagen biete Kuoni ein kostenloses Rücktrittsrecht an. «Was die mittelfristigen Auswirkungen auf unser Marokko- beziehungsweise Marrakesch-Angebot sind, werden wir in diesen Tagen evaluieren», erklärt Flick.

Bei ITS Coop Travel bestehen derzeit nur Buchungen für Aufenthalte in Agadir. «Gemäss den uns derzeit vorliegenden Informationen bestehen in der Region Agadir keine grösseren Schäden», sagt Sprecher Andi Restle.

Doch auch ITS Coop Travel würde kostenlose Stornierungen oder Umbuchungen anbieten. «Allfällige Kosten werden von der Versicherung nicht gedeckt, sodass diese durch uns getragen werden.»