Nach Angriffen der Taliban sterben in Afghanistan 27 Menschen
Angriffe und Überfälle der radikalislamischen Taliban nehmen in Afghanistan weiter zu. Erneut wurden 27 Personen bei Gefechten und Explosionen getötet.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei Vorfällen wurden in Afghanistan sechs Zivilisten und 21 Sicherheitskräfte getötet.
- Zuletzt hat die Taliban immer wieder Stellungen von Polizei und Armee angegriffen.
Bei mehreren Vorfällen in zwei afghanischen Provinzen sind mindestens sechs Zivilisten sowie 21 Sicherheitskräfte getötet worden. In der südöstlichen Provinz Paktika starben sechs Zivilisten, als sie eine am Strassenrand gefundene Bombe in einem Auto zu einer Armeebasis transportiert hatten, um sie entschärfen zu lassen. Dabei sei der Sprengsatz detoniert, sagte der Chef des Provinzrates, Bachtiar Gul Hemat, heute Montag. Weitere sechs Personen seien verletzt worden.
Bei einem Überfall radikalislamischer Taliban auf eine gemeinsame Basis von Polizei und Armee im Bezirk Kadis der nordwestlichen Provinz Badghis seien zwölf Soldaten sowie zwei Polizisten getötet worden, sagte der Chef des Provinzrates, Abdul Asis Baig, heute Montag. Im Bezirk Ab-e Kamari seien zudem bei einem Angriff auf mehrere Kontrollposten in der Nacht auf heute mindestens sieben Polizisten getötet und mindestens neun verwundet worden.
Regierung unter Druck
Die Taliban, die grösste Aufständischengruppe in Afghanistan, hat vor allem seit dem Ende des internationalen Kampfeinsatzes Ende 2014, der von einem Ausbildungseinsatz abgelöst wurde, wieder an Stärke gewonnen. Derzeit beherrscht die Regierung nach Militärangaben nur noch wenig mehr als die Hälfte der Bezirke des Landes. Weitere rund 30 Prozent sind umkämpft.
Suche nach politischer Lösung
Die USA treiben aktuell eine politische Lösung des Konflikts voran und versuchen, die Taliban an den Verhandlungstisch zu bringen. Die nächste Gesprächsrunde zwischen Vertretern der USA und Taliban ist noch im Januar geplant.