Die Zahl der Toten in Myanmar hat die Anzahl von 700 überstiegen. Seit über zwei Monaten protestiert die Bevölkerung gegen den Militärputsch.
Myanmar (Birma)
Demonstranten tragen eine Fahne der Studentenvereinigung, während sie während eines Protestes gegen den Militärputsch in Myanmar (Birma) am 12. April 2021 marschieren. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Myanmar sind bislang mindestens 701 Menschen ums Leben gekommen.
  • Seit mehr als zwei Monaten laufen Proteste gegen den Militärputsch.
  • Mittlerweile schiesst das Militär mit scharfer Munition auf die Demonstranten.

Die Toten in Myanmar seit dem Putsch vor mehr als zwei Monaten ist nach neuer Gewalt am Wochenende weiter gestiegen. Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP zufolge sind bislang mindestens 701 Menschen durch die Gewalt der Sicherheitskräfte ums Leben gekommen.

Myanmar: Mindestens 82 Tote am Freitag

Allein am Freitag hatten Einsatzkräfte in der Stadt Bago im Südosten des Landes mindestens 82 Menschen getötet, wie AAPP mitteilte. Örtlichen Medienberichten zufolge ging das Militär mit Kriegswaffen gegen die demonstrierende Bevölkerung vor. «Sie haben mit schweren Waffen geschossen», wurde ein Bewohner der Stadt vom Portal «Myanmar Now» zitiert. Verwundeten sei die medizinische Behandlung verwehrt worden.

Myanmar (Birma)
Polizisten mit Schutzschildern auf einer Strasse in Mandalay. - dpa-infocom GmbH

Die Vereinten Nationen (UN) in Myanmar (Birma) gingen nach eigenen Angaben diesen Berichten nach: Sie riefen zu sofortiger Einstellung der Gewalt in dem Krisenland auf. «Wir fordern die Sicherheitskräfte auf, medizinischen Teams die Versorgung von Verletzten zu gewähren», hiess es weiter in dem Tweet.

Erneut brutale Militärgewalt

Seit dem Putsch von Anfang Februar gibt es immer wieder Berichte über brutale Militärgewalt. Die Armee schiesst mit scharfer Munition auf Demonstranten, zudem ist von schwerer Folter bei Verhören die Rede.

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Im Februar 2021 gab es einen Militärputsch in Myanmar (Birma). - dpa

Laut AAPP wurden mehr als 3000 Menschen zumindest vorübergehend festgenommen. Dennoch gingen auch am Sonntag landesweit wieder zahlreiche Menschen auf die Strasse. Sie protestierten gegen den Putsch der Generäle gegen Regierungschefin Aung San Suu Kyi.

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