Nach den Schüssen nahe des Präsidentenpalast in Guinea-Bissau ist die Lage laut dem Präsidenten unter Kontrolle. In der Region kam es zu mehrere Putschen.
Umaro Sissoco Embalo
ARCHIV - Umaro Sissoco Embalo ist Präsident von Guinea-Bissau. Foto: Michel Euler/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Michel Euler
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der mögliche Putschversuch in Guinea-Bissau scheint abgewendet.
  • Laut dem Präsidenten ist die Lage unter Kontrolle.
  • Zuvor ist es nahe des Präsidentenpalasts zu einem langen Schusswechsel gekommen.

Im westafrikanischen Staat Guinea-Bissau ist die Lage nach einem möglichen Umsturzversuch laut Präsident Umaro Sissoco Embalo unter Kontrolle. Nach seinen Angaben gab es am Dienstagabend einen fünfstündigen Schusswechsel. «Die Situation ist unter Kontrolle», bestätigte er in der Nacht zu Mittwoch. Die Hintergründe des möglichen Putschversuchs blieben jedoch vorerst unklar.

Die Berichte über heftige Schusswechsel am Präsidentenpalast nährten nicht zuletzt bei der regionalen Staatengemeinschaft Ecowas Sorgen über einen Putsch.

UN-Guterres: Soldaten müssen zurück in Kasernen

Auch UN-Generalsekretär António Guterres äusserte sich «zutiefst besorgt über die Nachricht von schweren Kämpfen» und forderte neben dem sofortigen Ende die Achtung der demokratischen Institutionen des Landes. Die Soldaten müssten zurück in ihre Kasernen gehen, Staatsstreiche seien «völlig inakzeptabel».

Der Vorsitzende der Afrikanischen Union (AU), Moussa Faki Mahamat, teilte ebenfalls mit, er folge der Situation in Guinea-Bissau mit Sorge. In einer bei Twitter verbreiteten Stellungnahme forderte auch er das Militär auf, sich zurückzuziehen und die körperliche Unversehrtheit des Präsidenten und seiner Regierungsmitglieder sicherzustellen.

Mehrere Putsche in der Region

Guinea-Bissau liegt an der Atlantikküste. Nördlich grenzt die ehemalige portugiesische Kolonie an den Senegal, südlich an Guinea. In der Region riss das Militär bei Umstürzen jüngst in den Krisenstaaten Mali, Guinea und Burkina Faso die Macht an sich.

Die AU suspendierte erst Anfang dieser Woche die Mitgliedschaft Burkina Fasos bis zur Wiederherstellung der verfassungsmässigen Ordnung in dem Land mit seinen 21 Millionen Einwohnern. Meuternde Soldaten hatten dort den demokratisch gewählten Präsidenten Roch Marc Christian Kaboré am 24. Januar gestürzt und die Macht übernommen.

Burkina Faso befindet sich ebenso wie Mali vor allem wegen des zunehmenden islamistischen Terrors in der Sahelzone in einer schweren politischen Krise. Wegen einer Weigerung der malischen Militärjunta zur Abhaltung baldiger Neuwahlen hat die Staatengemeinschaft Ecowas strikte Sanktionen gegen den Krisenstaat verhängt.

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