Nach Protesten gegen den Militärputsch in Myanmar sind mehr als 8000 Lehrkräfte wegen Arbeitsverweigerung suspendiert worden.
myanmar (birma)
Im Februar 2021 gab es einen Militärputsch in Myanmar (Birma). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Myanmar wurden über 8000 Lehrkräfte suspendiert.
  • Die Entlassungen gehen auf einen Entscheid der Militärregierung zurück.
  • In Myanmar finden nach wie vor immer wieder Demonstrationen statt.

Nach Protesten gegen den Militärputsch in Myanmar sind mehr als 8000 Lehrkräfte wegen Arbeitsverweigerung suspendiert worden. Der Lehrerverband berichtet am Samstag von 8250 Dozenten an 33 Hochschulen, die sich geweigert hatten, unter der Militärregierung zu arbeiten. Auch am Samstag gingen in dem südostasiatischen Land in verschiedenen Städten Tausende gegen die Junta auf die Strasse. Im Vergleich zu früheren Demonstrationen waren jedoch deutlich weniger Menschen gegen die Militärs unterwegs.

«Ich bin nicht traurig, meinen Job zu verlieren, denn ich werde ihn wiederbekommen, wenn wir gewinnen», sagte ein langjähriger Dozent der Deutschen Presse-Agentur. Die lange Liste der Suspendierten zeige, dass sich viele Mitarbeiter im Bildungsbereich gegen die Putschisten stellten. Nach Angaben des Lehrerverbands haben sich etwa 70 Prozent der Lehrkräfte der «Bewegung des zivilen Ungehorsams» (CDM) angeschlossen, die für eine Rückkehr zur Demokratie kämpft.

Das Militär im früheren Birma hatte am 1. Februar geputscht und Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet. Seither versinkt das Land mit mehr als 50 Millionen Einwohnern in Chaos und Gewalt. Die Armee versucht, jeden Widerstand brutal zu unterdrücken. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP wurden seit dem Umsturz mindestens 774 Menschen getötet. Mehr als 4800 kamen in Haft.

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