Das erste Staatsoberhaupt des sozialistischen Inselstaats nach der Castro-Ära: Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel ist am Samstag genau 100 Tage im Amt.
Der kubanische Präsident Díaz-Canel spricht vor den Parlamentariern über die Verfassungsreform.
Der kubanische Präsident Díaz-Canel spricht vor den Parlamentariern über die Verfassungsreform. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Miguel Díaz-Canel ist am Samstag seit 100 Tagen im Amt.
  • Der 58-Jährige ist der erste kubanische Präsident nach der Castro-Ära.

Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel versuche, «eine Politik zu verkaufen, die mehr mit Strenge und Kontrolle verbunden ist als mit Enthusiasmus und Spontaneität», erklärt der kubanische Akademiker Arturo López-Levy, der Professor für Internationale Studien am Gustav-Adolphus-College in den Vereinigten Staaten ist. Díaz-Canel konzentriert sich seiner Ansicht nach mehr auf die begonnenen Wirtschaftsreformen als auf Veränderungen im starren Einparteiensystem des Karibikstaats.

Der 58-Jährige punkte jedoch durch mehr Präsenz als seine Vorgänger, Fidel und Raúl Castro, sagt der ehemalige kubanische Botschafter Carlos Alzugaray der Deutschen Presse-Agentur. «Es gibt einen ernsthaften Versuch, den Menschen näher zu kommen und ihre Probleme zu kennen.» Seiner Ansicht nach verwendet Díaz-Canel ausserdem eine «frischere und weniger ideologische Sprache». Díaz-Canel will künftig auch auf Twitter präsenter sein.

Seit Amtsantritt des 58-Jährigen war der grösste Schritt des Landes eine Reform der Verfassung. In der Neufassung sollen erstmals Privatbesitz und die Ehe für Alle anerkannt werden. Der Entwurf wurde am vergangenen Wochenende vom Parlament abgesegnet. Von August bis November kann die Bevölkerung öffentlich über die Neuausrichtung der Verfassung diskutieren.

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