Die Kämpfe im Osten des Kongos treiben Tausende in die Flucht.
Flüchtlinge Kongo
Flüchtlinge aus der Demokratischen Republik Kongo sind auf dem Weg zu einem Auffanglager im Bezirk Bundibugyo im Westen Ugandas. - Geoffrey Nyamwongera/XinHua/dpa

Die anhaltenden Kämpfe zwischen der Miliz M23 und der Regierungsarmee sowie weiteren bewaffneten Gruppen im Osten der Demokratischen Republik Kongo hat in der Provinz Nord-Kivu binnen weniger Tage mehr als 100'000 Menschen in die Flucht getrieben.

Bereits etwa 130'000 Menschen sollen nach Angaben von Hilfsorganisationen auf dem Weg in die Provinzhauptstadt Goma sein, die auch Sitz zahlreicher Hilfsorganisationen ist. Die meisten Flüchtlinge stammen aus der Stadt Sake, die nur etwa 25 Kilometer von Goma entfernt und die letzte grössere Stadt auf der Strecke vom Norden in die Provinzhauptstadt an der Grenze zu Ruanda ist.

«Wir erleben Frauen aus Sake und (der Stadt) Masisi, die in Panik ankommen, weil sie im Chaos der Flucht von ihren Kindern getrennt wurden», sagte David Munkley, Leiter des örtlichen Büros von World Vision am Mittwoch. Kinder kämen nach tagelanger Flucht in den überfüllten Lagern an. Viele erzählten, sie seien überstürzt aufgebrochen und hätten nichts mit sich nehmen können als ihre Dörfer beschossen worden seien.

Prekäre Lage für Geflüchtete

Andere versuchten wenigstens einige ihrer Besitztümer zu retten, während sie sich zu Fuss oder auf überfüllten Lastwagen auf den Weg nach Goma machten. Die Lage der Flüchtenden ist besonders prekär angesichts der weitverbreiteten sexuellen Gewalt und Zwangsrekrutierung von Kindern und Jugendlichen in bewaffnete Gruppen.

Die Miliz M23 hatte bereits vor Tagen angekündigt, Goma selbst nicht einnehmen zu wollen. Doch der Vormarsch der Rebellen hat die Versorgungswege in die Provinzhauptstadt unterbrochen: Lebensmittel können fast ausschliesslich aus Ruanda bezogen werden, während die M23-Kämpfer die meisten Zufahrtsstrassen unter Kontrolle haben. Lebensmittelpreise haben sich verdoppelt und verdreifacht, wie Anwohner berichten.

Auch die Versorgung der Geflüchteten ist zunehmend schwierig. Viele Neuankömmlinge schlafen in Schulen, auf Höfen von Krankenhäusern oder Kirchen. In den vergangenen Tagen sind mehrfach Bomben in den Aussenbezirken Gomas eingeschlagen. Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) hatte schon vor Tagen berichtet, dass Krankenhäuser angesichts einer grossen Zahl Verletzter an ihre Kapazitätsgrenzen stossen.

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