In Äthiopien ist es zu Massenprotesten gekommen. Hunderttausende haben der Regierung Unterstützung gegen Rebellen gelobt.
Äthiopien
Der äthiopische Premierminister Abiy Ahmed. - EPA/STR
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag sind in Äthiopien hunderttausende Menschen auf die Strasse gegangen.
  • Die Demonstranten protestierten gegen Rebellengruppen im Land.

In Äthiopien haben am Sonntag Hunderttausende gegen die mit der Regierung im Konflikt stehenden Rebellengruppen protestiert.

In der Hauptstadt Addis Abeba und anderen Städten zogen Demonstranten friedlich durch die Strassen, um der Armee des ostafrikanischen Landes Unterstützung gegen die Rebellenorganisation TPLF zu geloben. Die Regierung von Ministerpräsident Abiy Ahmed hatte vor einigen Tagen den Ausnahmezustand verhängt.

«Wir brauchen keine Einmischung aus dem Ausland»

Die von der Regierung organisierten Proteste richteten sich auch gegen internationale Stimmen, die ein Ende der Gewalt fordern. Auf Plakaten war zu lesen: «Wir brauchen keine Einmischung aus dem Ausland».

Zudem forderte sie die Bevölkerung auf, gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) zu den Waffen zu greifen. In Addis Abeba wurden zahlreiche aus Tigray stammende Menschen verhaftet und in Militärfahrzeugen aus der Stadt gefahren. Die Polizei bestätigte am Samstag, dass es eine «Aufräumaktion» gegeben habe.

Der Konflikt war ausgebrochen, als der Friedensnobelpreisträger Abiy damit begonnen hatte, die in der Tigray-Region an der Macht befindliche TPLF zu verdrängen. Sie hatte das Land mit seinen 115 Millionen Einwohnern zuvor gut 25 Jahre lang dominiert.

Viele Menschen in Tigray fühlen sich von der Zentralregierung nicht vertreten und fordern mehr Autonomie. Inzwischen sind etwa 400'000 Menschen im Norden akut vom Hungertod bedroht. Abiy steht inzwischen international stark in der Kritik.

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