An der kanadischen Pazifikküste strömt eine gigantische Blutfontäne ins Meer. Sie stammt aus einem Fischverarbeitungsbetrieb und könnte verheerende Auswirkungen auf Flora und Fauna haben.

Im Pazifik in der Nähe von Vancouver gibt es ein blutiges Unterwasserspektakel. Fast unbemerkt ergiesst sich aus einer Leitung tief unter der Meeresoberfläche ein kräftiger Schwall von Blut. Das Rohr stammt aus einer Fabrik, die atlantischen Lachs aus Zuchtbetrieben verarbeitet. Laut dem Online-Magazin «Motherboard», das mit dem Fotografen Tavish Campbell gesprochen hat, hat sich seit der Eröffnung des Fischverarbeitungsbetriebs die Flora und Fauna des Meeres verändert.

Erreger im Blut von Zuchttieren

Im Blut, welches durch das Abwasserrohr ins offene Mehr strömte, konnten Darmwürmer sowie ein Reovirus, der bei Zucht- und Wildlachsen weit verbreitet ist, nachgewiesen werden. Dieses kann auf Wildfische fatale Auswirkungen haben, da sie anders auf die Erreger reagieren, wie die Zuchttiere. Im den schlimmsten Fällen sterben bis zu 20 Prozent der infizierten Fischpopulationen. Deswegen ist es anzunehmen, dass sich die Flora und Fauna um das Rohr auch verändert hat. Für Menschen sind die Erreger ungefährlich.

Fischfabriken haben Erlaubnis

Den Fischfabriken ist das Ableiten von Schlachtabfällen ins Meer erlaubt sofern sie sich an das geltende Gesetz halten. Dass diese die heimische Unterwasserwelt aber beeinflusst, ist inzwischen auch der kanadischen Regierung aufgefallen und man möchte die entsprechenden Fälle anschauen. Alternativen zum blutigen Abfluss gäbe es: So können aus Fischabfällen auch Futter und Dünger hergestellt werden.


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Das Wichtigste in Kürze

  • An der kanadischen Pazifikküste strömt eine gigantische Blutfontäne von einem Fischverarbeitungsbetrieb ins Meer.
  • Die Abfälle sind teilweise mit Viren und Würmern infiziert.
  • Dies kann verheerende Auswirkungen auf die wilde Fischkultur haben.
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