Millionen Menschen in aller Welt lieben japanische Charaktere aus Anime, Manga und Videospielen – manche verlieben sich bisweilen sogar regelrecht in sie. In Japan bietet eine Webseite solchen «Liebhabern» gar den Bund fürs Leben, samt «Heiratsurkunde». «Eine inoffizielle Institution, die die reale Welt und andere Dimensionen verbindet» und «Heiratsurkunden ausstellt», heisst es dort auf Japanisch, überschrieben mit den englischen Worten: «best wishes for a lifetime of love and happiness» (die besten Wünsche für ein Leben voller Liebe und Glück). Man habe seit dem Start vor gut zwei Jahren Heiratsurkunden für mehr als 200 «Paare» ausgestellt, zitierte die Tageszeitung «Yomiuri Shimbun» den Betreiber der Seite.
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Eine Anime-Puppe. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Yasuaki Watanabe, der seinen Online-Service «Dimension Management Agency» nennt, ist dem Bericht nach selbst mit einer Anime-Figur «verheiratet».

Der Designer, der im realen Leben geschieden ist, hatte die Anime-Figur beim Erstellen eines Posters kennengelernt – und sich in sie verliebt.

So wie er sich in Menschen verliebe, habe er sich in die Figur verliebt, sagte er. Doch viele Menschen reagierten mit Unverständnis auf solche Gefühle. Mit seiner Webseite wolle er darunter leidenden Betroffenen helfen, wurde Watanabe zitiert.

Das Phänomen, bei dem sich Personen zu fiktiven Figuren aus Anime, Manga, Video- und Computerspielen oder Büchern hingezogen fühlen, gibt es auch in anderen Ländern. Bei sexuellen Gefühlen, erotischem und romantischem Begehren gegenüber solchen fiktiven Personen sprechen Experten auch von «Fiktosexualität» – ein Begriff, der der «Yomiuri Shimbun» zufolge auch in Japan an Aufmerksamkeit gewinnt.

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