Aufgrund der anhaltende Konflikte im Sudan ist es aktuell rund 19 Millionen Kindern nicht möglich, die Schule zu besuchen.
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ARCHIV - Rauch steigt auf, als das schwere Artilleriefeuer anhält in Sudans Hauptstadt Khartum. Foto: Marwan Ali/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Marwan Ali

Knapp sechs Monate nach Ausbruch des Machtkampfs im Sudan können etwa 19 Millionen Kinder in dem nordostafrikanischen Land nicht zur Schule gehen. Das teilten das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) und die Hilfsorganisation Save the Children am Montag mit.

In Konfliktgebieten sind demnach aufgrund zunehmender Gewalt und Unsicherheit zuletzt mindestens 10'400 Schulen geschlossen worden. Bereits vor Ausbruch des Konflikts Mitte April seien fast sieben Millionen Kinder nicht zur Schule gegangen. Halte die Krise weiter an, werde im Sudan bald gar kein Kind mehr die Schule besuchen können, warnten die Organisationen.

«Schlimmste Bildungskrise der Welt»

Die Mädchen und Jungen seien zahlreichen Gefahren ausgesetzt, einschliesslich Vertreibung, Rekrutierung durch bewaffnete Gruppen sowie sexuelle Gewalt. «Der Sudan steht kurz davor, die schlimmste Bildungskrise der Welt zu erleben», sagte Mandeep O'Brien, die Unicef-Landesvertreterin im Sudan. Die Zukunft einer ganzen Generation sei gefährdet, so O'Brien.

Nach Angaben von Save the Children hat sich der Konflikt im Sudan zur grössten Binnenvertreibungskrise der Welt entwickelt. Etwa 4,4 Millionen Menschen des Landes mit rund 40 Millionen Einwohnern hätten seit Mitte April ihre Heimatdörfer verlassen müssen, darunter rund 2,5 Millionen Kinder.

Machtputsch führte zu Auseinandersetzungen in Sudan

Seit dem 15. April kämpft im Sudan die Armee unter De-Facto-Staatschef Abdel Fattah Al-Burhan gegen die paramilitärische Miliz RSF des ehemaligen Vizemachthabers Mohammed Hamdan Daglo. Die Generäle hatten sich 2019 und 2021 gemeinsam an die Macht geputscht und später über die Machtteilung zerstritten. Keine der beiden Seiten hat bislang die Oberhand gewinnen können.

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