Im seit fast 60 Jahren anhaltenden Bürgerkrieg in Kolumbien haben die Regierung und die Guerillaorganisation ELN einen halbjährigen Waffenstillstand vereinbart.
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Die dritte Gesprächsrunde zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerillaorganisation EL endete mit einem Waffenstillstandsvertrag. (Archivfoto) - sda - Keystone/AP/Ariana Cubillos/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit 1964 herrscht in Kolumbien ein Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen und dem Militär.
  • Seit Anfang Mai laufen Gespräche zwischen der Regierung und der Guerillaorganisation ELN.
  • Nun haben sich die beiden Partien auf einen halbjährigen Waffenstillstand geeinigt.

Die kolumbianische Regierung und die Guerillaorganisation ELN haben bei Friedensverhandlungen einen halbjährigen Waffenstillstand vereinbart. Die Feuerpause soll ab dem 3. August für 180 Tage gelten.

Ein entsprechendes Abkommen präsentierte unter anderem der kolumbianische Präsident Gustavo Petro am Freitag in der kubanischen Hauptstadt Havanna. Gemeinsam mit dem Antonio García genannten Anführer der marxistisch-leninistischen ELN. Die sogenannten Kuba-Abkommen beinhalteten auch eine Vereinbarung über die Beteiligung der Zivilgesellschaft am Friedensprozess.

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Unter den Augen des kubanischen Präsidenten Miguel Diaz-Canel schütteln sich der kolumbianische Staatschef Gustavo Petro und ELN-Anführer Antonio Garcia die Hand. - keystone

Die Gespräche hatten am 2. Mai begonnen. Es handelte sich um die dritte Verhandlungsrunde, seit die beiden Parteien die Gespräche nach vier Jahren Pause wieder aufgenommen hatten.

Die Vorgänger-Regierung des konservativen Präsidenten Iván Duque hatte 2019 den Friedensprozess mit der ELN abgebrochen. Hintergrund war ein Bombenanschlag der Gruppe auf eine Polizeiakademie in Bogotá mit 22 Todesopfern. Ab dem 14. August sollen die Gespräche in Venezuela weitergehen.

Bürgerkrieg in Kolumbien dauert seit über 60 Jahren an

Der Bürgerkrieg in dem südamerikanischen Land zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär brach 1964 aus. Etwa 220'000 Menschen kamen seitdem ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Im Jahr 2016 unterschrieben die Regierung und die grösste Rebellengruppe Farc nach Gesprächen auf Kuba ein Friedensabkommen.

Einer neu gegründeten Partei der Ex-Kämpfer wurden fünf Parlamentsmandate garantiert. Einige sogenannte Farc-Dissidenten lehnten das Abkommen ab und gingen zurück in den Untergrund.

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