Kampf um Wasserressourcen in Zentralasien: Lage bleibt angespannt

Keystone-SDA
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Kirgisistan,

Trotz eines Waffenstillstands bleibt die Lage an der Grenze zwischen Kirgistan und Tadschikistan in Zentralasien angespannt. Die kirgisischen Behörden warfen dem Nachbarland in dem Konflikt um den Zugang zu Wasserressourcen einen Beschuss von Fahrzeugen vor, teilte der Grenzschutz der Agentur Akipress zufolge am Samstag mit. Statt des vereinbarten Truppenabzugs bringe die tadschikische Seite weiterhin Soldaten und schwere Technik an die Grenze. Tadschikistan bestritt den Beschuss. Ungeachtet dessen laufen die Bemühungen um eine friedliche Lösung des Konflikts.

Katastrophenschutzmitarbeiter in Kirgistan
Katastrophenschutzmitarbeiter in Kirgistan - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Konflikt eskalierte Mitte der Woche, als tadschikische Beamte eine Videokamera in der Nähe einer Wasserverteilerstation installieren wollten.

Kirgisische Bürger wehrten sich dagegen. Sie warfen zunächst mit Steinen, wie Medien berichteten. Dann verstärkten beide Seiten ihre Grenztruppen, die dann aufeinander schossen. Die Regierungen beider Länder an der Grenze zu China gaben sich gegenseitig die Schuld an der Eskalation.

Tadschikistans Präsident Emomali Rachmon telefonierte jetzt einmal mehr mit seinem kirgisischen Kollegen Sadyr Schaparow. Beide Politiker hätten darauf gedrungen, den vereinbarten Waffenstillstand einzuhalten, teilte Rachmons Büro mit. Die beiden Staatsoberhäupter vereinbarten zudem ein Treffen. Ort und Zeitpunkt waren zunächst nicht bekannt. Die zwei Ex-Sowjetrepubliken wollten darüber hinaus Verhandlungen führen über die künftige Militärpräsenz an der Grenze.

Seit Mittwoch sind laut Angaben beider Seiten insgesamt mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. Dem kirgisischen Gesundheitsministerium in Bischkek zufolge wurden bei den Kämpfen 33 Menschen getötet und 166 verletzt. Auf tadschikischer Seite war in früheren Angaben von 10 Toten und etwa 90 Verletzten die Rede. Zehntausende Menschen in den Grenzdörfern Kirgistans seien in Sicherheit gebracht worden. In dem Land wurde zudem eine zweitägige Staatstrauer ausgerufen.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hatten die zentralasiatischen Republiken 1991 ihre Eigenständigkeit erlangt. Um fast die Hälfte der beinahe 1000 Kilometer langen Grenze gibt es aber seit Jahrzehnten Streit und auch immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen.

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