Hamas-Funktionäre und CIA-Direktor Burns sollen in Kairo über einen Waffenstillstand sprechen. Auch ein Vertreter des israelischen Mossad werde erwartet.
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CIA-Chef Burns soll sich aktuell zu Gesprächen mit Hamas-Vertretern in Kairo aufhalten. (Archivbild) - keystone

CIA-Direktor William Burns und eine Delegation der islamistischen Hamas sind für indirekte Gespräche über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die mögliche Freilassung weiterer Geiseln in Kairo eingetroffen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Kreisen des Flughafens in der ägyptischen Hauptstadt.

Burns landete demnach am Samstagabend, am Sonntag traf die Hamas-Delegation ein, angeführt vom ranghohen Funktionär Chalil al-Haja. Die Hamas-Vertreter reisten demnach auf Einladung Ägyptens an. Auch der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, sollte israelischen Berichten zufolge nach einer Entscheidung des Kriegskabinetts noch anreisen.

Umgang mit vertriebenen Zivilisten Im Fokus

Ein Knackpunkt in den indirekten Verhandlungen war bis zuletzt die Frage, ob und wie viele durch Kämpfe vertriebene Zivilisten in den Norden Gazas zurückkehren dürfen. Einem Bericht des «Wall Street Journal» zufolge drängen die USA Israel in der Frage zu neuen Zugeständnissen.

Damit wollen die USA als Israels wichtigster Verbündeter einen Durchbruch in den Verhandlungen ermöglichen, die seit Wochen in einer Sackgasse stecken. Auch Bemühungen, vor Beginn des laufenden muslimischen Fastenmonats Ramadan zu einer Einigung zu kommen, blieben erfolglos. Der Ramadan endet voraussichtlich am Dienstagabend.

Hoffnung auf Rückkehr von 100 Geiseln

Der Krieg läuft an diesem Sonntag sechs Monate ohne Zeichen auf Entspannung oder gar ein Ende der Kampfhandlungen. Israel und die Hamas verhandeln seit Monaten – aber nicht direkt miteinander. Die USA, Katar und Ägypten treten deshalb als Vermittler auf.

Im Laufe einer einwöchigen Feuerpause Ende November vergangenen Jahres hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entliess Israel 240 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen. Knapp 100 der Geiseln, die nach dem Terrorüberfall der Hamas vom 7. Oktober nach Gaza verschleppt wurden, dürften nach israelischen Schätzungen noch leben.

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