Im Kampf gegen die schrumpfende Bevölkerungszahl hat der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida neue Massnahmen wie mehr Kindergeld und bezahlte Elternzeit vorgestellt. «Wir haben noch sechs bis sieben Jahre, um den Trend des Geburtenrückgangs umzukehren», sagte Kishida am Freitag in Tokio. Dieser Zeitraum sei Japans «letzte Chance».
Fumio Kishida
Fumio Kishida - POOL/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Japan hat nach Monaco die älteste Bevölkerung der Welt.

«Ich will eine Gesellschaft schaffen, in der junge Leute heiraten, wie sie wollen und in der jeder der will, Kinder haben und sie stressfrei grossziehen kann», sagte der Regierungschef. Dafür stellte Kishida mehr Kindergeld für Eltern von Kleinkindern, höhere Löhne für junge Menschen und Hilfen bei der Deckung von Ausbildungskosten in Aussicht.

Ausserdem sei «mehr Unterstützung für alleinerziehende Eltern nötig», sagte Kishida und nannte das Beispiel einer jungen Frau, die aus Angst vor einer Scheidung gar nicht erst heiraten und Kinder bekommen wollte. Die Zeiten hätten sich geändert und die Einstellung jüngerer Leute ebenso, sagte Kishida.

Ausserdem will Kishida mehr Männer in Elternzeit sehen – bis 2050 sollen es 80 Prozent sein. Um den Anteil der Väter, die Elternzeit nehmen, von aktuell weniger als 14 Prozent auf über 50 Prozent bis zum Jahr 2025 zu erhöhen, sollen Firmen finanziell unterstützt werden und Paare, die beide Elternzeit nehmen, mit zusätzlichem Gehalt belohnt werden.

Details zur Finanzierung nannte Kishida zunächst nicht. Im Januar warnte Kishida bereits, Japan stehe mit weniger als 800'000 Geburten im Jahr an der «Grenze zur Unfähigkeit», als Gesellschaft weiter zu funktionieren und die schnell wachsende Zahl älterer Menschen zu versorgen.

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