Seit nunmehr 14 Jahren schrumpft die Bevölkerung in dem Land. Regierungschef Kishida fordert «beispiellose» Massnahmen zur Ankurbelung der Geburtenrate.
Menschen gehen im japanischen Tokio über eine Kreuzung.
Menschen gehen im japanischen Tokio über eine Kreuzung. - kyodo/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Japan haben erstmals alle 47 Präfekturen einen Rückgang der Bevölkerung verzeichnet.
  • Die Zahl der Japaner sank im vergangenen Jahr um 801'000 im Vergleich zum Vorjahr.
  • Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Erfassung vergleichbarer Daten.
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Japans Bevölkerung schrumpft weiter im Rekordtempo. Die Zahl der Japanerinnen und Japaner sank im vergangenen Jahr um 801'000 im Vergleich zum Vorjahr auf nur noch 122,4 Millionen. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Erfassung vergleichbarer Daten, wie das Innenministerium in Tokio am Mittwoch bekanntgab.

Erstmals verzeichneten dabei alle 47 Präfekturen des Landes einen Rückgang bei der Zahl japanischer Staatsangehöriger. Unter Einbeziehung ausländischer Einwohner kam Japan auf eine Bevölkerungszahl von 125,4 Millionen Menschen. Das sind rund 511'000 weniger als ein Jahr zuvor.

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Damit schrumpft die Bevölkerung der vor Deutschland drittgrössten Volkswirtschaft der Welt seit nunmehr 14 Jahren. Angesichts niedriger Geburtenraten und kaum vorhandener Immigration altert Japan so schnell wie keine andere Industrienation. Ganze Landstriche sterben aus, Millionen von Häusern stehen leer und verfallen, Schulen werden geschlossen.

Regierungschef Fumio Kishida hat zwar «beispiellose» Massnahmen zur Ankurbelung der Geburtenrate gefordert, um dem Bevölkerungsrückgang bis 2030 Einhalt zu gebieten. Doch bestehen weiterhin Zweifel, ob solche Initiativen, bei denen es sich zumeist um Erweiterungen bestehender Massnahmen handelt, wirksam sein werden.

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