Japan denkt über Gipfeltreffen mit Kim Jong Un nach
Das Wichtigste in Kürze
- Japan überlegt sich, mit Machthaber Kim Jong Un ein Gipfeltreffen zu arrangieren.
- Damit soll auf die neuste Nordkorea-Krise reagiert werden können.
- Tokio erhofft sich ausserdem, so die Frage nach den Entführungen von Japanern nach Nordkorea zu klären.
Auch Japan denkt über ein mögliches Gipfeltreffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un nach. Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Dienstag unter Berufung auf Regierungskreise. Tokio erwäge angesichts der jüngsten Entwicklung in der Nordkorea-Krise einen neuen Weg, um mit dem kommunistischen Nachbarn umzugehen.
Zuvor hatte der südkoreanische Geheimdienstchef Suh Hoon Japans Premier Shinzo Abe von den Gesprächen südkoreanischer Emissäre in Pjöngjang und Washington unterrichtet. Japans Schutzmacht USA stimmte dabei einem Gipfeltreffen mit Kim Jong Un bis Mai zu. Auch Südkoreas Präsident Moon Jae In will sich mit Kim treffen.
Normalisierung der Beziehungen zwischen Japan und Nordkorea?
Vor diesem Hintergrund sehe die Regierung in Tokio die Chance, bei einem eigenen Gipfeltreffen zwischen Abe und Kim Fortschritte in der Frage von Entführungen japanischer Landsleute nach Nordkorea in den 70er und 80er Jahren zu erzielen, berichtete Kyodo weiter. Die Frage der Entführungen ist neben dem Atomkonflikt das grösste Hindernis für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Japan und Nordkorea. Abe will nächsten Monat nach Washington fliegen, um sich vor dem Gipfel von Trump und Kim in der Nordkorea-Frage mit den USA abzustimmen.