Die Einladung für Moon, nach Nordkorea zu reisen, stiess in Südkorea auf gemischte Reaktionen. Mitglieder der Regierungspartei sprachen von einer historischen Gelegenheit. Doch warnten Oppositionspolitiker davor, auf den Norden hereinzufallen.
Der südkoreanische Staatschef Moon Jae (2.v.l.) und seine Frau Kim Jung-sook und Kim Yong Nam (links oben), zeremonielles Staatsoberhaupt von Nordkorea, daneben Kim Yo Jong, die jüngere Schwester von Machthaber Kim.
Der südkoreanische Staatschef Moon Jae (2.v.l.) und seine Frau Kim Jung-sook und Kim Yong Nam (links oben), zeremonielles Staatsoberhaupt von Nordkorea, daneben Kim Yo Jong, die jüngere Schwester von Machthaber Kim. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kim Jong Un lud Südkoreas Präsident Moon nach Nordkorea ein.
  • Gleichzeitig startet er mit dem Besuch seiner Schwester und einer berühmten Musikerin eine Charmeoffensive gen Süden.

Wieder ein Paukenschlag von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un: Statt neuer Raketen- und Atomtests lädt er Südkoreas Präsidenten zu einem möglichst baldigen Besuch nach Pjöngjang ein. Die USA und Japan halten nicht viel davon.

Trotz seiner Unnachgiebigkeit im Konflikt um sein Atomwaffenprogramm will sich Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bald mit Südkoreas Präsidenten Moon Jae In treffen. Bei einem fast dreistündigen Gespräch am Samstag in Seoul übermittelte Kims einflussreiche Schwester Kim Yo Jong eine Einladung nach Pjöngjang, wie der Sprecher des Präsidialamts mitteilte.

Ein Besuch könne «zum nächstmöglichen Zeitpunkt» erfolgen, schlug Kim Jong Un vor. Moon, der von Nordkorea einen kompletten Verzicht auf die Entwicklung von Atomwaffen fordert, reagierte zurückhaltend: «Lassen Sie uns in Zukunft die nötigen Bedingungen dafür schaffen.»

Kim schloss bisher kategorisch Verhandlungen über das Atomprogramm aus. Der plötzliche Annäherungskurs gegenüber Südkorea wird daher von Kritikern auch als Versuch Nordkoreas gesehen, einen Keil zwischen Südkorea und seinem Verbündeten USA zu treiben und sich aus den Fesseln der internationalen Sanktionen ein wenig zu lösen. Die Regierung in Washington sieht Kims Charmeoffensive gegenüber Seoul äusserst skeptisch.

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