Leere Ränge und Stille sorgen derzeit in den Stadien für Geisterstimmung. Yamaha will den Jubel der Zuschauer jetzt zurückbringen – per App und Lautsprecher.
Coronavirus - Japan
Unter strengen Massnahmen verfolgen Fans das Training eines japanischen Baseball-Teams. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Leere Stadien lassen wichtige Elemente beim Teamsport fehlen: Jubel und Applaus.
  • Damit dieser Motivator künftig nicht wegfällt, hat sich Yamaha etwas ausgedacht.
  • Via App können Fans ihren Jubel künftig mittels Stadien-Lautsprechern kundtun.

Fussballspiele vor leeren Zuschauerrängen? Auch in Japan stehen Geisterspiele an – jedoch mit möglicher lautstarker Unterstützung von aussen.

Der Elektronikkonzern Yamaha hat eine App entwickelt, mit der Fans, die Spiele im Fernsehen, Radio oder im Internet verfolgen, ihre Anfeuerungsrufe oder Jubelschreie auf ihren Smartphones ins leere Stadion schicken können. Lautsprecher in den Zuschauerreihen lassen sie dann durchs Stadion hallen, wie das Unternehmen mitteilte.

Diese App soll Applaus in leere Stadien bringen.

Bei einem kürzlichen Testdurchlauf des «Remote Cheerer» genannten Systems konnten Nutzer an verschiedenen Standorten aus einer ganzen Reihe von Optionen auf ihren Bildschirmen wählen: darunter Applaus, Anfeuerungsrufe und Gesänge, die sie in das Stadion Ecopa in der Provinz Shizuoka mit 50'000 Sitzplätzen schickten.

58 jubelnde Lautsprecher

Zu diesem Zweck wurden zwischen den leeren Sitzreihen 58 Lautsprecher installiert. Mit dem in Zusammenarbeit mit den beiden japanischen Fussball-Proficlubs Jubilo Iwata und Shimizu S-Pulse entwickelten System sei es möglich, eine Zuschaueratmosphäre zu schaffen, die der bei einem normalen Spiel ähnele, hiess es.

Man kann auch auswählen, aus welchen Lautsprechern der eigene Jubel kommen soll, zum Beispiel hinter dem gegnerischen Tor.

Die App soll nun weiter entwickelt werden, damit sie auch bei anderen Events, die hinter geschlossenen Türen stattfinden müssen, eingesetzt werden kann. Man wolle so auch Kindern in Krankenhäusern oder anderen, die nicht zu einem Live-Spiel gehen können, ermöglichen, ihre Mannschaften anzufeuern, hiess es.

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