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Israels Luftwaffe legt Flughafen im Jemen lahm

Keystone-SDA
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Israels Luftwaffe hat einen wichtigen Flughafen im Jemen bombardiert. Dabei wurden nach Angaben mehrere Menschen verletzt und getötet.

Jemen
Israels Luftwaffe hat den internationalen Flughafen von Sanaa, der Hauptstadt des Jemens, angegriffen. (Archivbild) - Keystone

Zwei Tage nach dem Huthi-Raketenangriff auf den Tel Aviver Flughafen hat Israels Luftwaffe wiederum einen wichtigen Flughafen im Jemen bombardiert. Der Huthi-nahe TV-Sender Al-Masirah meldete mehrere Angriffe auf den internationalen Flughafen in Sanaa. Dabei seien drei Menschen getötet und 38 Personen verletzt worden.

Der Sender sprach von Angriffen Israels und der USA. Auch eine Zementfabrik und ein Kraftwerk nahe dem Flughafen seien angegriffen worden. Die Huthi drohten, die Angriffe würden nicht unbeantwortet bleiben, wie es in einer Erklärung des politischen Büros der proiranischen Miliz hiess. Die USA äusserten sich zunächst nicht zu den Angriffen.

Israels Armee: Flughafen vollständig lahmgelegt

Israels Armee teilte mit, die Luftwaffe habe als Reaktion auf den Angriff auf den Flughafen am Sonntag in Tel Aviv die Infrastruktur der Huthi-Miliz auf dem Flughafen in Sanaa angegriffen und zerstört. Der Flughafen sei vollständig lahmgelegt worden. Getroffen wurden demnach auch Start- und Landebahnen sowie Flugzeuge. «Ähnlich wie der gestern angegriffene Hafen von Hudaida diente der Flughafen der Huthi-Terrororganisation als zentrale Drehscheibe für den Transport von Waffen und Mitgliedern.»

Das israelische Militär habe zudem mehrere wichtige Kraftwerke im Raum Sanaa angegriffen. Die Huthi nutzten diese ebenfalls für ihre Zwecke. Ein weiteres Ziel sei eine Betonfabrik gewesen, die die Miliz etwa für den Bau von Tunneln brauche.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz sagte zu dem Angriff im Jemen, dies sei auch eine Warnung an Teheran und sprach dabei von der «iranischen Krake». Katz drohte: «Ihr tragt die direkte Verantwortung für jeden Angriff des Krakenarms der Huthi auf den Staat Israel – und ihr werdet auch die Konsequenzen dafür tragen.»

Flugzeuge zerstört und beschädigt

Quellen am Flughafen bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass der Flugbetrieb eingestellt wurde. Zwei Flugzeuge seien zerstört worden. Ein weiteres sei beschädigt worden. Insgesamt seien an dem Flughafen nur vier Maschinen im Einsatz. Eine davon habe sich zum Zeitpunkt der Angriffe in der jordanischen Hauptstadt Amman befunden und sei wegen der Angriffe zunächst nicht zurückgekehrt.

Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Hans Grundberg, bezeichnete die jüngsten Angriffe zwischen der Huthi-Miliz im Jemen und dem israelischen Militär als gefährliche Eskalation.

Israels Armee forderte Evakuierung des Flughafens in Sanaa

Ein Sprecher des israelischen Militärs hatte zuvor alle «Anwesenden im Bereich des internationalen Flughafens» in Sanaa dazu aufgerufen, das Flughafengelände sofort zu verlassen. Rund um den Flughafen befinden sich mehrere Wohngebiete.

Israel hatte am Montagabend bereits Dutzende Ziele der Huthi im Land angegriffen. Dabei gab es nach Angaben des von den Huthi kontrollierten Gesundheitsministeriums mindestens vier Tote und 35 Verletzte.

Eine Rakete der Huthi-Miliz war am Sonntag in der Nähe des Tel Aviver Flughafens Ben Gurion in Israel eingeschlagen. Israel drohte daraufhin mit Vergeltung.

Israel griff bereits zuvor den Flughafen in Sanaa an

Das US-Militär greift bereits seit Monaten Ziele der Huthi-Miliz im Jemen an, mit dem erklärten Ziel, die internationale Schifffahrt im Roten Meer zu schützen. Die Huthi greifen dort immer wieder Handels- und Militärschiffe an und wollen diese Angriffe erst bei einem Ende des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der ebenfalls vom Iran unterstützten Hamas beenden.

Auch Israels Luftwaffe hat seit Ausbruch des Gaza-Kriegs bereits mehrmals im Jemen angegriffen. Ende Dezember hatte das Militär dabei schon einmal den Flughafen in Sanaa unter Beschuss genommen.

Die Huthi-Miliz kontrolliert grosse Gebiete im Norden des Landes samt der Hauptstadt Sanaa und der Hafenstadt Hudaida. Seitdem Israels Armee die Angriffe im Gazastreifen am 18. März wieder aufgenommen hat, feuert auch die Huthi-Miliz aus Solidarität mit der islamistischen Hamas wieder regelmässig Geschosse Richtung Israel.

Hamas: Gespräche über Gaza-Waffenruhe haben keinen Sinn

Die islamistische Terrorgruppe Hamas hält weitere Gespräche mit Israel über eine neue Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln für zwecklos. «Angesichts des Hungerkriegs, den Israel im Gazastreifen führt, haben Verhandlungen oder die Auseinandersetzung mit neuen Vorschlägen keinen Sinn», teilte Basim Naim, hochrangiges Mitglied des Politbüros der Hamas, mit. Er liess offen, ob die Hamas die Gespräche mit Israel wieder aufnehmen will, wenn Israel die seit rund zwei Monaten andauernde Blockade von Hilfslieferungen beendet.

Israel wirft der Hamas vor, die Hilfsgüter abzugreifen und gewinnbringend an die Zivilbevölkerung zu verkaufen, um so wiederum ihre Mitglieder und Waffen zu finanzieren.

Israels Finanzminister droht mit «totaler Zerstörung» Gazas

Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich drohte unterdessen eine vollständige Zerstörung des Gazastreifens und die Vertreibung der Einwohner an. Smotrich sprach auf einer Siedlerkonferenz im Westjordanland und antwortete auf die Frage, wie für ihn ein Sieg im Gaza-Krieg aussehe: «Gaza total zerstört.» Er beschrieb den Küstenstreifen als «eine einzige grosse Terrorinfrastruktur, über und unter der Erde».

Die Einwohner sollten ganz im Süden des Küstenstreifens, südlich der ehemaligen israelischen Siedlung Morag, in einer «humanitären Zone» konzentriert werden, forderte Smotrich. Von dort aus sollten die Einwohner dann in grosser Zahl den Gazastreifen verlassen und in Drittländer gehen. Innerhalb eines halben Jahres werde es im Gazastreifen keine Hamas mehr geben, meinte der Minister. Die Organisation werde dann «aufhören, als militärisches oder ziviles Gebilde zu funktionieren».

Die israelische Armee soll nach dem Willen der Regierung den Gazastreifen erobern und auf Dauer besetzt halten. Für die grossangelegte Offensive werden Zehntausende Reservisten mobilisiert.

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