Israelische Armee nimmt palästinensischen Journalisten fest
Ein bekannter palästinensischer Journalist wurde von israelischen Soldaten im Westjordanland festgenommen. Ali Samoudi ist in der Stadt Dschenin gefasst worden.

Israelische Soldaten haben im besetzten Westjordanland einen dort bekannten palästinensischen Journalisten wegen Terrorvorwürfen festgenommen. Ali Samoudi sei in der Nacht auf Dienstag in der Stadt Dschenin gefasst worden, bestätigte die Armee. Der 58-Jährige arbeitet für die palästinensische Zeitung «Al-Kuds» sowie mehrere internationale Medien, darunter auch für den US-Sender CNN.
Samoudi sei «mit der Terrororganisation Islamischer Dschihad identifiziert» und werde verdächtigt, Gelder an sie übermittelt zu haben, hiess es in der Mitteilung der israelischen Armee, jedoch ohne Vorlage von Beweisen. «Der Terrorist wurde zur weiteren Behandlung den israelischen Sicherheitskräften übergeben.»
Der Auslandspresseverband (FPA) in Israel äusserte sich besorgt über die Verhaftung von Ali Samoudi. Man sei in Kontakt mit der Armee. «Wir beobachten die Situation weiterhin genau». Eine Sprecherin betonte jedoch, Samoudi sei kein FPA-Mitglied.
CNN berichtet über Hausdurchsuchung
CNN berichtete unter Berufung auf Samoudis Sohn, die Soldaten hätten das Haus durchsucht und einige Gegenstände zerstört.
Samoudi war im Mai 2022 bei einem Vorfall zugegen gewesen, bei dem die bekannte Al-Dschasira-Reporterin Schirin Abu Akle während eines israelischen Militäreinsatzes in Dschenin durch Schüsse getötet worden war. Der Journalist war dabei selbst durch Schüsse verletzt worden.
Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Palästinensischer Gefangenenclub ist Samoudi einer von 49 palästinensischen Journalisten, die gegenwärtig in israelischer Haft sind, darunter 19 aus dem Westjordanland.