Israel sperrt Grenzübergang zwischen Westjordanland und Jordanien
Nach einem tödlichen Anschlag auf zwei Soldaten hat Israel den einzigen Grenzübergang für Palästinenser im besetzten Westjordanland geschlossen.

Israel hat nach dem tödlichen Angriff auf zwei Soldaten den einzigen Grenzübergang für Palästinenser im besetzten Westjordanland nach Jordanien geschlossen. Wie lange der Übergang gesperrt bleibt, an dem das Attentat am Donnerstag verübt wurde, teilte die zuständige Behörde nicht mit.
Die israelische Armee macht einen jordanischen Fahrer eines Gaza-Hilfstransporters dafür verantwortlich, die beiden Soldaten getötet zu haben.
Auch die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete über die Schliessung und meldete, dass Busse mit Reisenden aus dem nahegelegenen palästinensischen Ort Jericho hätten umkehren müssen. Viele Palästinenser aus dem Westjordanland nutzen den Übergang auch, um von Jordanien aus weiter in andere Länder zu reisen.
Der israelische Sender Kan berichtete, Israel lasse vorerst keine Hilfstransporte aus Jordanien für den Gazastreifen mehr zu. Demnach sollen unter anderem die Sicherheitsvorkehrungen auf der jordanischen Seite des Grenzübergangs überprüft werden.
Netanjahu fordert strengere Sicherheitsmassnahmen
Israels Armee hatte der politischen Führung zuvor zu dem Schritt geraten. Hilfsgüter gelangen weiter über andere Routen in den Gazastreifen.
Laut Kan forderte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Donnerstag bei einer Kabinettssitzung unter anderem, dass die Fahrer aus Jordanien künftig Metalldetektoren passieren. Dem Bericht zufolge sagte er weiter, Jordanien hätte den Angriff verhindern müssen, habe dies aber nicht getan.
Vor einem Jahr hatte ein Lkw-Fahrer bereits bei einem Anschlag an dem Grenzübergang drei israelische Mitarbeiter getötet. Jordanien schloss 1994 einen Friedensvertrag mit Israel.