Ein israelischer Minister hat für den Gazastreifen ein Hilfssystem mit Essensmarken vorgeschlagen. Damit wollen die islamistischen Hamas umgangen werden.
Gazastreifens
Mehr als 140 humanitäre Helfer wurden vergangenes Jahr getötet (Symbolbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Israel will im Gazastreifen nach dem Schlagabtausch im Mai humanitäre Hilfe leisten.
  • Ein Minister hat nun ein Hilfssystem in Form von Essensmarken vorgeschlagen.
  • Damit können die Hamas kein Bargeld für eine Aufrüstung zweckentfremden.

Ein israelischer Minister hat für den von der islamistischen Hamas beherrschten Gazastreifen ein Hilfssystem auch mit Essensmarken vorgeschlagen. Er habe keinen Zweifel daran, dass Israel einer Verbesserung der humanitären Situation im Gazastreifen zustimmen werde. Dies sagte der Minister für innere Sicherheit, Omer Bar-Lev, am Dienstag dem Armeesender.

«Wird kein Bargeld hereinkommen»

«Der Mechanismus wird vor allem über die Vereinten Nationen laufen. Es werden Essensmarken oder humanitäre Hilfe reinkommen und kein Bargeld», meinte er. Im Mai kam es zu einem elftägigen militärischen Schlagabtausch zwischen Israel und militanten Palästinensern im Gazastreifen. Nun ringen beide Seiten weiterhin um einen Mechanismus zum Wiederaufbau des Küstengebietes.

Bei dem militärischen Schlagabtausch im Mai wurden in Israel nach offiziellen Angaben 13 Menschen getötet. In Gaza starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums 255 Menschen. In einem gemeinsamen Bericht gehen Weltbank, EU und UN von Schäden im Gazastreifen von bis zu 321 Millionen Euro aus.

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Zwei palästinensische Sicherheitskräfte stehen am Grenzübergang Kerem Schalom im südlichen Gazastreifen, dem einzigen Grenzübergang für Waren und kommerzielle Güter bei Rafah, und beobachten einen LKW mit Lebensmitteln. - dpa

Israel hat vor mehr als zehn Jahren eine Blockade über das Küstengebiet verhängt, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen die Massnahme mit Sicherheitsinteressen. Die EU, Israel und die USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein.

Katar hat bisher regelmässig millionenschwere Zahlungen im Gazastreifen geleistet, die armen Familien und UN-Programmen zugutekommen sollten. Allerdings gab es immer wieder Kritik in Israel an den Zahlungen. Aus Sorge, sie würden letztlich von der Hamas zur weiteren Aufrüstung verwendet.

«Das katarische Geld für Gaza wird nicht in Form von Koffern voller Dollars kommen, die an die Hamas gehen.» Das sagte Omer Bar-Lev dem Armeesender weiter.

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