Im Israel-Krieg gibt es auf beiden Seiten über 1000 Todesopfer. In Gaza werden wichtige Güter knapp, der Westen ist um humanitäre Lieferungen bemüht.
Israel-Krieg
Vor dem Grenzübergang Rafah stauen sich auf ägyptischer Seite die Lastwagen mit Hilfsgütern. Bald sollen sie aber nach Gaza fahren dürfen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Israel-Krieg hat auf beiden Seiten über 1000 Todesopfer gefordert.
  • Westliche Regierungschefs sind bemüht um Hilfslieferungen nach Gaza.
  • Dort werden Wasser, Medikamente und Nahrung wegen der Blockade knapp.
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Am 7. Oktober attackierten Hamas-Kämpfer Israel und töteten über 1000 Menschen, die meisten davon Zivilisten. Israel griff daraufhin der Gazastreifen an, es gab über 3500 Todesopfer. Zudem wurden 300'000 Reservisten mobilisiert, wohl in Vorbereitung auf eine Bodenoffensive.

Nach der Explosion in einem Spital schieben sich beiden Seiten die Schuld zu. Laut US-Geheimdiensten stimmt eher die israelische Version, dass eine fehlgeleitete Rakete von Islamisten die Ursache war.

Israel Krieg
Der Gazastreifen wird von Israel komplett blockiert. Rafah ist der einzige Grenzübergang zu Ägypten. - Google Maps

Wegen der Blockade werden Wasser, Nahrung, Treibstoff und Medikamente im Gazastreifen knapp. Die Lieferung von humanitären Gütern ist eines der dominierenden Themen bei den Besuchen westlicher Regierungschefs in Israel. Ägypten hat mittlerweile zugesagt, Hilfslieferungen über den Grenzübergang Rafah zuzulassen.

In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse von Mittwoch können Sie im Ticker hier nachlesen.

03.04: Ein Zerstörer der US-Marine hat im Roten Meer drei Marschflugkörper und mehrere Drohnen abgeschossen. Laut US-Angaben sollen sie von Huthi-Rebellen im Jemen gestartet worden sein, womöglich auf Ziele in Israel.

02.48: Israel hat in der Nacht auf Freitag erneut Stellungen der pro-iranischen Hisbollah im Libanon sowie mutmassliche Terroristen dort angegriffen. Ein Kampfjet hat zudem drei Menschen getroffen, die versucht hätten, Raketen in Richtung Israel abzufeuern.

Israels Armee: Erste Hilfslieferung spätestens am Samstag

02.34: Spätestens am Samstag sollen laut einem israelischen Armeesprecher die in Ägypten lagernden Hilfsgüter ankommen.

Arye Sharuz Shalicar sagte weiter, die Vorbereitungen für die Bodenoffensive seien abgeschlossen. Wann genau diese beginne, unterliege der Geheimhaltung. Bei der Offensive sei es eine «Herzensangelegenheit» unschuldige Menschen zu verschonen. Man wolle keine Toten unter den Zivilisten im Gazastreifen sehen.

02.12: UN-Generalsekretär António Guterres hat mit Nachdruck Hilfsgüter für die Menschen im von Israel abgeriegelten Gazastreifen gefordert. Es brauche schnellen, ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe, es brauche Wasser, Nahrung, Medikamente und Treibstoff.

23.13: Der Musiksender MTV hat die für den 5. November geplante Verleihung des Europe Music Awards unter Verweis auf den Nahost-Konflikt abgesagt. Man wolle die tausenden Mitarbeiter, Musiker, Crewmitglieder und Fans, die anreisen, nicht in Gefahr bringen.

Zudem sei es nicht der Moment der weltweiten Feier, sondern der Trauer.

22.52: Der Israel-Krieg drückt auf die US-Börsen. Sorgen um die Lage im Nahen Osten und um den anhaltenden Renditeanstieg liessen die wichtigsten Indizes jeweils knapp ein Prozent verlieren.

Person an libanesisch-israelischer Grenze bei Gefechten getötet

22.37: Bei Gefechten an der libanesisch-israelischen Grenze ist ein Mensch im Libanon ums Leben gekommen. Die libanesische Armee hat die Unfil, die UN-Mission im Land, um die Evakuierung von sieben im Grenzgebiet gestrandeten Personen gebeten.

Bei dieser Rettungsaktion kam eine Person ums Leben. Die anderen konnten gerettet werden.

22.21: Am späten Donnerstagabend wurde in Tel Aviv und im Zentrum Israels erneut Raketenalarm ausgelöst. Laut der israelischen Armee haben militante Palästinenser Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert.

17.30: Gemäss der französischen Presseagentur AFP vermelden ägyptische Medien: Das Land werde den Grenzübergang Rafah am Freitag öffnen.

Über 500 Terror-Verdächtige im Westjordanland festgenommen

13.40: Israelische Sicherheitskräfte haben seit Beginn des jüngsten Konflikts bei Anti-Terroreinsätzen im Westjordanland mehr als 500 Verdächtige festgenommen.

Insgesamt seien 524 Personen festgenommen worden, davon mehr als 330 aktive Mitglieder der islamistischen Hamas. Das teilte das israelische Militär am Donnerstag mit. Zudem seien mehr als 50 Waffen konfisziert worden.

Israel-Präsident kritisiert BBC scharf

12.59: Der israelische Präsident Izchak Herzog hat die BBC scharf kritisiert. Dies, weil der britische Sender die islamistische Hamas nicht selbst als Terroristen bezeichnet. Die BBC-Berichterstattung sei «scheusslich», sagte Herzog der britischen Zeitung «Daily Mail».

«Die Tatsache, dass (die BBC) die Hamas nicht als Terrororganisation anerkennt, erfordert einen juristischen und einen öffentlichen Kampf. Es ist unglaublich», sagte Herzog. «Welche andere Art von Folter wollen sie? Bevor sie zu dem Schluss kommen, dass es sich um eine terroristische Organisation handelt?»

Hamas
Hamas-Kämpfer im Israel-Krieg. - keystone

Die BBC bezeichnet die Hamas-Kämpfer im Israel-Krieg bisher als «Militante». Der öffentlich-rechtliche Sender beruft sich auf seine strikte Neutralität.

Die BBC hatte schon bald nach Beginn des Gazakriegs betont: «Jemanden als Terroristen zu bezeichnen, bedeutet, dass man Partei ergreift und die Situation nicht mehr mit der gebotenen Unparteilichkeit behandelt.» Und weiter: «Die Aufgabe der BBC besteht darin, ihrem Publikum die Fakten zu vermitteln. Und es ehrlich und ohne Schimpfen darüber entscheiden zu lassen, was es denkt.»

Über 3500 Tote im Gazastreifen

12.57: Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit der Eskalation im Israel-Krieg am 7. Oktober nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza auf mehr als 3500 gestiegen. Die Zahl der Verletzten liege bei rund 13'000.

11.19: Gemäss dem israelischen Aussenministerium arbeitet die Hamas an einem Fake-Video zum Angriff auf das Spital in Gaza. Israel beruft sich dabei auf Geheimdienst-Quellen.

11.02: Laut einem israelischen Militärsprecher könnten sich immer noch Hamas-Kämpfer in Israel befinden. Man habe das Grenzgebiet noch nicht fertig durchsucht.

Am Mittwochabend sei nochmals ein Terrorist festgenommen worden, heisst es. Er wollte über die Grenzen nach Gaza flüchten.

Israel Palästina
Israelische Soldaten. - keystone

Allerdings sollen keine neuen Hamas-Mitglieder nach Israel gekommen sein, sagte der Militärsprecher weiter.

Russland schickt Hilfsgüter nach Palästina

09.10: Die islamistische Hamas hatte nach der Explosion vor einem Krankenhaus in Gaza im Israel-Krieg von Hunderten Toten gesprochen. Die israelische Armee spricht von einer Desinformationskampagne.

Die Zahl der Toten ist nach israelischen Informationen niedriger als von der Hamas angegeben. Das Ministerium in Gaza hatte am Mittwoch von 471 Toten durch den Einschlag einer Rakete gesprochen. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

08.36: Russland liefert nach Angaben des Zivilschutzministeriums in Moskau 27 Tonnen Hilfsgüter für den Gazastreifen. Ein Flugzeug des Typs Iljuschin Il-76 startete mit der Ladung vom Flughafen Ramenskoje bei Moskau. Das teilte das Ministerium am Donnerstag mit – veröffentlicht wurde auch ein Video.

Demnach hatte Kremlchef Wladimir Putin die Fracht angewiesen. Sie werde in Ägypten an die Organisation Roter Halbmond übergeben. Geliefert würden Lebensmittel wie Mehl, Zucker, Reis und Nudeln. Unklar war zunächst, wann die Hilfslieferungen im Israel-Krieg über die Grenze gebracht werden können.

Geisel-Familien kritisieren Gaza-Hilfe

08.18: Nach der Ankündigung humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen wollen Familien von Geiseln ihre Proteste verschärfen. Sie fordern, vor jeglicher Hilfe in Gaza müssten zuerst die Gefangenen freigelassen werden.

Die israelische Zeitung «Haaretz» schrieb am Mittwochabend: Die Vertretung der Geiselfamilien habe eine geplante Öffnung des ägyptischen Grenzübergangs für humanitäre Güter als «schreckliche Entscheidung» kritisiert.

«Kinder, Babys, Frauen, Soldaten, Männer und alte Menschen werden unter unmenschlichen Bedingungen wie Tiere unter der Erde festgehalten.» Und dennoch «belohne» die israelische Regierung Mörder und Geiselnehmer, hiess es den Angaben zufolge in der Mitteilung.

05.13: Ägypten hat laut Joe Biden zugesagt, zunächst 20 Lastwagen mit Hilfsgütern über den Grenzübergang Rafah zu lassen. Israel versprach, die humanitären Hilfslieferungen nicht zu behindern. Wann die LKW aber abfahren, ist unklar, laut Biden ist es am Freitag möglich.

Israel-Krieg: Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

05.00: Israel hat laut eigenen Angaben erneut Ziele der pro-iranischen Hisbollah im Libanon angegriffen. Die Armee hatte zuvor mitgeteilt, «Terroristen» hätten eine Panzerabwehrrakete auf eine israelische Gegend nahe der Grenze abgefeuert. Darauf habe man mit Artilleriebeschuss reagiert und die «Terrorinfrastruktur» der Hisbollah angegriffen.

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Israel hat im Israel-Krieg seine Kräfte an der Grenze zum Libanon verstärkt. - keystone

04.45: Im Israel-Krieg kommt es auch im Westjordanland zu Auseinandersetzungen: Wie das palästinensische Gesundheitsministerium mitteilt, wurde ein 21-jähriger Palästinenser von Siedlern erschossen. Zuvor waren bereits zwei Jugendliche bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten in der Nähe der Stadt Ramallah getötet worden.

Die Lage im Westjordanland ist angespannt: Nach der Spital-Explosion riefen palästinensische Gruppen dort zu Konfrontationen mit Soldaten auf. Laut der UN haben auch Gewalttaten von Siedlern zugenommen.

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