Aufgrund angespannter Beziehungen schliesst Island seine Botschaft in Moskau. Der Schritt stelle aber keinen Abbruch der diplomatischen Beziehungen dar.
Thórdís Kolbrún Gylfadóttir
Die isländische Aussenministerin Thórdís Kolbrún Gylfadóttir in Deutschland. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Island stellt den Botschaftsbetrieb in Moskau ein.
  • Grund ist der historische Tiefstand der Beziehungen zu Russland.
  • Das ukrainische Aussenministerium begrüsst die Entscheidung.

Island stellt ab dem 1. August den Betrieb seiner Botschaft in der russischen Hauptstadt Moskau ein. Das hat Aussenministerin Thórdís Kolbrún Gylfadóttir beschlossen, wie das isländische Aussenministerium am Freitag mitteilte.

Die Beziehungen zu Russland befänden sich auf einem historischen Tiefstand. Die Aufrechterhaltung des Botschaftsbetriebs lasse sich daher nicht länger rechtfertigen.

Kein Abbruch der diplomatischen Beziehungen

Ausserdem forderte Gylfadóttir Russland auf, seinen Botschaftsbetrieb in der isländischen Hauptstadt Reykjavik einzuschränken. Es handle sich um keine einfache Entscheidung, aber um die richtige, merkte Gylfadóttir auf Twitter an.

Es sei sinnlos, unter den gegenwärtigen Umständen eine isländische Botschaft in Russland zu betreiben. Ihr Ministerium betonte, der Schritt stelle keinen Abbruch der diplomatischen Beziehungen dar.

Sobald die Bedingungen es zuliessen, werde Island der Wiederaufnahme des Botschaftsbetriebs in Moskau Priorität einräumen. Dies hänge aber von den Entscheidungen ab, die der Kreml treffe.

Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba begrüsste den isländischen Beschluss. Russland müsse sehen, dass Barbarei zu völliger Isolation führe, schrieb Kuleba auf Twitter. Er ermutige andere Länder, dem Beispiel Islands zu folgen.

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