Irans Justiz führt Gefangene zurück in Ewin-Haftanstalt
Nach dem israelischen Bombenangriff auf Irans berüchtigtes Ewin-Gefängnis werden die Insassen nun zurückgeführt.

Mehr als sechs Wochen nach dem israelischen Angriff auf Irans berüchtigtes Ewin-Gefängnis bringt die Justiz Inhaftierte zurück in die Strafanstalt. Die Rückführung der vorübergehend in anderen Gefängnissen untergebrachten Inhaftierten habe am Freitag begonnen, berichtete die mit der iranischen Justiz verbundene Nachrichtenagentur Misan.
Auch sei ein Grossteil der Schäden an den Gebäudekomplexen repariert worden, hiess es weiter. Im Krieg mit dem Iran hatte die israelische Luftwaffe Ende Juni mehrere Bereiche der Haftanstalt in der iranischen Hauptstadt Teheran bombardiert – nach israelischer Darstellung ein symbolischer Schlag gegen Irans Regierung.
Verlegung von Insassen während des Konflikts
Aktivisten und ehemalige Insassen reagierten mit Kritik: «Der Angriff gefährde das Leben politischer Gefangener». Bei der Bombardierung wurden laut iranischer Justiz mindestens 71 Menschen getötet.
Schätzungen von Amnesty International zufolge befanden sich während der Luftangriffe zwischen 1500 und 2000 Gefangene in der Haftanstalt – darunter politische Häftlinge und Ausländer, die in umstrittenen Prozessen verurteilt worden waren.
Noch während des zwölftägigen Kriegs verlegte die iranische Justiz zahlreiche Insassen in andere Gefängnisse. In einigen Fällen wissen Angehörige bis heute nicht, wo sich ihre Familienmitglieder befinden. Das Gefängnis Ewin gilt als Ort schwerer Menschenrechtsverletzungen.