Bei der Asienmeisterschaft in Seoul (KOR) nahm die Klettermeisterin Elnas Rekabi ihr Kopftuch ab. Nun droht der Iranerin den Rauswurf aus dem Nationalteam.
Iran
Frauen im Iran. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Seoul (KOR) finden momentan die Asienmeisterschaften statt.
  • Elnas Rekabi hat beim Finale im Klettern ihr Kopftuch abgenommen.
  • Nun droht der iranischen Sportlerin den Rauswurf aus dem Nationalteam.

Irans Klettermeisterin Elnas Rekabi hat im Finale der Asienmeisterschaft in Seoul das für iranische Sportlerinnen obligatorische Kopftuch abgenommen. Iranische Medien reagierten mit Empörung auf den Vorfall. «Bleibt abzuwarten, wie das Sportministerium auf diese Aktion reagieren wird», schrieb die regierungsnahe Zeitung Hamshahri am Montag.

In den sozialen Medien jedoch wurde die Sportlerin von den Iranern gefeiert. «Wir sind stolz auf dich», hiess es in einer der zahlreichen Reaktionen auf Twitter. Rekabi belegte am Ende den vierten Platz.

Seit der islamischen Revolution von 1979 müssen die iranischen Frauen in der Öffentlichkeit ein Kopftuch und lange Jacken tragen. So werden Haare und Körperkonturen verbergt. Dieses Gesetz gilt auch für alle Sportlerinnen des islamischen Landes, insbesondere bei Wettbewerben im Ausland.

Ausschluss aus der Nationalmannschaft

Demnach hätte Rekabi eindeutig gegen das Kopftuchgesetz verstossen. Ihr droht voraussichtlich der Ausschluss aus der Nationalmannschaft. Laut Beobachtern war ihre Aktion auch im Zusammenhang mit den anhaltenden Frauenprotesten gegen den Kopftuchzwang im Iran zu sehen. Dies ist ein Signal für ihre Solidarität mit der Frauenbewegung.

Auslöser der Proteste war der immer noch unaufgeklärte Tod der 22-jährigen Mahsa Amini im Polizeigewahrsam. Die junge Frau war im vergangenen Monat von der Sittenpolizei festgenommen worden. Ihr Kopftuch war leicht verrutscht und ein paar Haarsträhnen zu sehen waren.

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