Im Iran haben Millionen von Menschen immer noch keinen Internetzugang über ihr Handy. Nun fordert das Parlament die umgehende Aufhebung der Sperre.
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Die Internetsperre im Iran wurde noch nicht vollständig aufgehoben. (Archivcbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Iran haben Millionen von Menschen keinen Internetzugang über ihr Handy.
  • Das Parlament fordert die Aufhebung der Sperre.
  • Der Nationale Sicherheitsrat hatte zuvor einen Internetblockade verhängt.

Im Iran haben Millionen von Menschen immer noch keinen Internetzugang über das Handy. Deshalb hat sich am Dienstag das Parlament eingeschaltet und eine umgehende Aufhebung der Internetblockade auf den Mobiltelefonen gefordert. 

Wegen der landesweiten Unruhen gegen die Erhöhung der Benzinpreise hatte der Nationale Sicherheitsrat eine Internetsperre verhängt. Damit sollte verhindert werden, dass Informationen, Bilder und Videos von den Protesten verbreitet werden.

Internet fehlt trotz Ende der Unruhen

30 Angeordnete schrieben an das Telekommunikationsministerium: «Die Unruhen sind ja nun beendet, besonders in Teheran. Daher erwarten die Menschen, dass sie auch wieder das Internet auf ihren Handys benutzen können.»

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna warnten die Abgeordneten vor den negativen Folgen einer Fortsetzung der Sperre vor allem für Geschäftsleute und Akademiker.

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Ein Preisvergleich ist dank Smartphone und Internet schnell gemacht. - dpa/AFP/Archiv

Rund eine Woche lang konnten fast 80 Millionen Iraner wegen der Internetsperre weder ihre Mails checken noch hatten sie Zugang zu Google oder Kurznachrichtendiensten.

Die Internetsperre wurde zwar am vergangenen Donnerstag aufgehoben, aber nur auf den Festnetzanschlüssen und nicht für die Mobilfunkverbindungen der Smartphones. Da die Mehrheit der Iraner das Internet hauptsächlich über das Handy benutzt, haben somit Millionen weiter keinen Zugang.

Opferzahlen nicht aktualisiert

Bei den landesweiten Protesten sollen iranische Sicherheitskräfte nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International mindestens 143 Menschen getötet haben.

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Iraner nehmen an einer Demonstration teil, nachdem die Behörden die Benzinpreise erhöht haben. - dpa

Die iranischen Behörden hatten nur einmal berichtet, dass bei Demonstrationen am 15. November neun Menschen ums Leben gekommen seien – vier Demonstranten, drei Mitglieder der Revolutionsgarden und zwei Polizisten.

Danach wurden Opferzahlen nicht mehr aktualisiert. Den Angaben zufolge gab es zudem mehr als 1000 Verhaftete – unter ihnen 180 «Rädelsführer», denen die Todesstrafe droht.

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