Iran weist Sanktionsdrohungen aus Europa zurück
Der Iran kritisiert die europäischen Drohungen mit Sanktionen im Zusammenhang mit Atomverhandlungen.

Der Iran hat Sanktionsdrohungen aus Europa in Zusammenhang mit Verhandlungen über sein Atomprogramm als verantwortungslos kritisiert. Paris, London und Berlin sollten «die ausgedienten Droh- und Druckmittelpolitiken aufgeben», schrieb der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi auf der Plattform X.
Die sogenannten E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Grossbritannien hatten dem Iran vorher mit dem Wiederinkraftsetzen strenger Sanktionen gedroht, wenn es bis Ende des Sommers keinen konkreten Fortschritt bei einem neuen Atomabkommen gebe.
Auf Eis gelegte Verhandlungen
Das Wiener Abkommen von 2015 zum iranischen Atomprogramm läuft formal diesen Oktober aus. Als Mitunterzeichner haben die Europäer bis dahin die Möglichkeit, über den sogenannten Snapback-Mechanismus frühere und strenge UN-Sanktionen gegen den Iran ohne grossen Widerstand wieder in Kraft zu setzen.
Die USA und der Iran hatten zuletzt mehrere Verhandlungsrunden geführt, die aber durch den Iran-Israel-Krieg, in dem auch die USA iranische Atomanlagen angegriffen haben, unterbrochen wurden. Aktuell gibt es keinen konkreten Termin für neue Verhandlungen. Ziel war eine Begrenzung des Atomprogramms, um den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern.