Iran verhängt lange Haftstrafen gegen zwei Franzosen
Wegen angeblicher Spionage für Israel wurden zwei französische Staatsbürger in Iran zu langen Haftstrafen verurteilt.

Ein iranisches Gericht hat zwei inhaftierte französische Staatsbürger wegen angeblicher Spionage für Israel zu hohen Haftstrafen verurteilt.
Wie das Justizportal Mizan berichtete, wurden gegen die namentlich nicht genannten Franzosen Haftstrafen von 17 und 20 Jahren verhängt. Die Angeklagten haben demnach 20 Tage Zeit, um Berufung einzulegen.
Bei den beiden Franzosen handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Cécile Kohler und Jacques Paris, die 2022 während einer Reise durch den Iran festgenommen wurden. Ihnen wird Spionage für Israels Geheimdienst sowie der Kontakt zu iranischen Gewerkschaftsaktivisten vorgeworfen.
Iran bestätigt Gefangenenaustausch mit Frankreich
Nach Konsultationen beider Länder sollten aber beide im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigelassen werden. Dies wurde auch diese Woche vom iranischen Aussenministerium erneut bestätigt. Im Gegenzug soll demnach eine iranische Wissenschaftlerin freigelassen werden, die in Frankreich wegen Terrorpropaganda in den sozialen Medien inhaftiert ist.
Vergangene Woche wurde auch ein im Südiran inhaftierter deutsch-französischer Radtourist freigelassen, nachdem er vom Vorwurf der Spionage freigesprochen worden war. Beobachter in Teheran rechnen daher auch mit der Freilassung der beiden verbliebenen Franzosen. Sie werten die hohen Haftstrafen gegen sie als Druckmittel des Irans, um den geplanten Gefangenenaustausch schneller zu ermöglichen.