Iran sieht nach Angriff keine Auswirkungen auf Atomgespräche

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Iran,

Nach einem mutmasslichen Angriff auf die Atomanlage Natans im Iran sieht die Führung in Teheran keine Auswirkungen auf die laufenden Bemühungen um eine Rettung des internationalen Atomabkommens.

Buschehr
Das iranische Kernkraftwerk in Buschehr. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • «Wir bleiben bei unserer Linie: Der Vorfall in Natans erschwert nur die Verhandlungen», sagte Aussenminister Dschawad Sarif am Dienstag in Teheran bei einem Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow.

Der Iran werde seine Verpflichtungen aus dem Wiener Abkommen wieder einhalten, sobald die USA zu dem Deal zurückgekehrt seien, das Vertragsrecht umgesetzt sei und die Sanktionen aufgehoben seien.

Lawrow drängte zur Eile bei den Gesprächen über eine Zukunft des Atomabkommens mit dem Iran. «Ich glaube, dass wir nicht viel Zeit haben.» Diejenigen, die die Verhandlungen stören und letztlich begraben wollten, wüssten, dass es nur ein bestimmtes Zeitfenster gebe. «Wir verurteilen alle Versuche, diese wichtigen Verhandlungen zu stören», sagte Lawrow der Agentur Interfax zufolge.

Der Iran sprach nach dem Angriff am vergangenen Sonntag auf die Atomanlage von einem «Terrorakt». In einem Schreiben an UN-Generalsekretär António Guterres machte Sarif erneut Israel dafür verantwortlich und sprach von einem «Kriegsverbrechen».

Russland zählt zu den Ländern, die sich um die Rettung des Abkommens bemühen, das 2015 zwischen dem Iran, den fünf UN-Vetomächten und Deutschland in Wien geschlossen wurde. Seit vergangener Woche laufen dazu Verhandlungen. Er hoffe, dass es erhalten bleibe, sagte Lawrow. Voraussetzung sei, dass die USA es «vollständig umsetzen».

Zugleich kritisierte Lawrow schärfere EU-Sanktionen gegen den Iran wegen Verstössen gegen grundlegende Menschenrechte. Diese Angelegenheit werfe viele Fragen auf. «Wenn es in der Europäischen Union keine Koordination gibt, und die rechte Hand nicht weiss, was die linke tut, ist das eine Katastrophe.» Wenn diese Entscheidung aber bewusst inmitten der Gespräche über eine Rettung des Atomabkommens getroffen worden sei, sei das ein Fehler, sagte Lawrow.

Der Rat der EU-Mitgliedstaaten hatte sich am Montag auf die Verschärfung der Strafmassnahmen verständigt. Hintergrund ist die Niederschlagung von Protesten im November 2019.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Raucher
52 Interaktionen
Ärger
Gender
227 Interaktionen
«Bin nicht umgebaut»

MEHR IN NEWS

Dietikon
Dietikon ZH
SAP Trump
Frauenquote
scott bessent
In Genf
Friedrich Merz
3 Interaktionen
Friedrich Merz

MEHR AUS IRAN

Araghtschi
Neues Treffen
Aussenminister Abbas Araghchi
2 Interaktionen
Scharfe Kritik
Iraq Sandstorm
Schulen zu
Videoüberwachung
2 Interaktionen
Kontrolle