Der Irak hat elf Menschen wegen Terrorismus gehängt. Amnesty International kritisiert, dass die Vorwürfe zu vage seien.
Irak
Im Irak wurden elf Männer wegen Terrorismus mit dem Segen von Präsident Abdul Latif Raschid hingerichtet. - keystone

Irakische Behörden haben mindestens elf wegen «Terrorismus» verurteilte Personen hingerichtet. Sie hätten der Dschihadistenmiliz «Islamischer Staat» (IS) angehört und seien in einem Gefängnis in der Stadt Nasirija «unter Aufsicht einer Gruppe aus dem Justizministerium» gehängt worden, verlautete aus Sicherheitskreisen.

Das Gesundheitsamt habe die Leichen von elf hingerichteten Personen erhalten, bestätigten Gesundheitskreise vor Ort. Den Angaben zufolge wurden die Verurteilten bereits am Montag gehängt. Alle elf stammten demnach aus der Provinz Salahaddin.

Amnesty: Terrorismusvorwürfe zu vage

Das irakische Recht sieht die Todesstrafe für Mord und Terrorismus vor. Hinrichtungsanordnungen müssen vom Präsidenten unterzeichnet werden. In den vergangenen Jahren haben irakische Gerichte hunderte Todesurteile verhängt. Menschenrechtsgruppen kritisieren die Prozesse als übereilt. Geständnisse sollen bisweilen durch Folter erlangt worden sein.

Amnesty International verurteilte die Hinrichtungen wegen «zu weit gefasster und vager Terrorismusvorwürfe». Der Organisation zufolge wurden insgesamt 13 Männer erhängt, elf davon wegen ihrer Verbindung zum IS.

Ende Juni hatten Uno-Experten bereits ihre «tiefe Besorgnis» über Berichte geäussert, dass der Irak mit Massenhinrichtungen in seinen Gefängnissen begonnen habe.

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