Ein Dutzend Terrorismus-Ermittlungen laufen derzeit beim Fedpol
Laut Fedpol-Direktorin Eva Wildi-Cortés laufen derzeit rund ein Dutzend Ermittlungen zu dschihadistischer Propaganda und Terrorfinanzierung.

Rund ein Dutzend polizeiliche Ermittlungen im Zusammenhang mit Terrorismus sind derzeit beim Bundesamt für Polizei (Fedpol) im Gange. Sie betreffen dschihadistische Propaganda oder die Finanzierung von Terrorismus, wie Fedpol-Direktorin Eva Wildi-Cortés im Westschweizer Fernsehen RTS sagte.
Wildi-Cortés äusserte sich eine Woche nach der Bekanntgabe eines vereitelten Anschlagsversuches in der Schweiz.
Die Fedpol-Direktorin machte keine weiteren Angaben zum laufenden Verfahren im Zusammenhang mit dem vereitelten mutmasslichen Terroranschlag im vergangenen Frühjahr. Der mutmassliche Täter, ein radikalisierter 18-jähriger Schweizer, wurde in Untersuchungshaft genommen, und es fand eine Hausdurchsuchung statt.
Die Online-Radikalisierung von Minderjährigen gehöre zu ihren grössten Sorgen, sagte Wildi-Cortés. Ihre Entwicklung sei «sehr besorgniserregend». Auch das organisierte Verbrechen nehme in der Schweiz zu. Die Zahl der kriminellen Organisationen in der Schweiz sei sehr gross. Drogen-, Waffen- und Menschenhandel seien Realität.
Bundesanwaltschaft führt 140 Terrorismus-Verfahren
Die Bundesanwaltschaft führt zurzeit insgesamt 140 Verfahren im Bereich Terrorismus. Die Mehrheit der Verfahren beträfen Verdachtsmomente aufgrund von Propaganda und Finanzierung zu Gunsten terroristischer Organisationen, teilte eine Sprecherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) am Montag auf Anfrage von Keystone-SDA mit.
Die rund ein Dutzend Fälle, in denen das Fedpol mit aktuell laufenden Ermittlungsmassnahmen involviert sei, können neben unmittelbar notwendiger Sofortmassnahmen auch Befragungen, Auswertungen von Sicherstellungen, Umfeld- und Hintergrundabklärungen und ähnliche Ermittlungsvorgänge umfassen, hiess es weiter.
Ob und in welchem Umfang das Fedpol in einem Fall aktuell involviert sei, hänge jeweils vom Stand des Verfahrens und der vorliegenden Situation im Fall ab. Da die Verfahren grundsätzlich der Vertraulichkeit unterliegen, könne sich das Fedpol darüber hinaus inhaltlich nicht äussern.