Die Mitarbeiter des staatlichen Transportunternehmens im indischen Bundesstaat Telangana streikten für bessere Arbeitsbedingungen.
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Die Busse bleiben stehen. - Twitter/@princeprem1712
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Das Wichtigste in Kürze

  • 48'000 Mitarbeiter des staatlichen Transportunternehmens streikten.
  • Nun wurden sie entlassen.

Ein indischer Bundesstaat hat 48'000 Angestellte des staatlichen Transportunternehmens entlassen, weil sie gestreikt hatten. Die meisten Busfahrer, Schaffner, Ticketverkäufer und andere Angestellte des Unternehmens hatten vergangene Woche angekündet, ihre Arbeit auf unbestimmte Zeit niederzulegen. Dies um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen.

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Die Mitarbeiter streikten (Symbolbild). - keystone

Der höchste Minister des Bundesstaates, Kalvakuntla Chandrashekar Rao, erklärte dem Fernsehsender NDTV am Montag, dass dies ein «unverzeihliches Verbrechen» sei. Denn am Dienstag findet eines der wichtigen hinduistischen Feste statt, und Millionen Menschen wollen zu ihren Familien nach Hause.

Vergangene Woche forderte der Staatskonzern die Angestellten auf, ihren Streik nach zwei Tagen zu beenden. Weil sie dies nicht taten, kündigte ihnen das Unternehmen. Der Konzern wollte sicher gehen, dass die Reisenden trotzdem ans Ziel kommen. Er buchte nach eigenen Angaben die Dienste von mehreren Tausend privaten Fahrern und Schaffnern.

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48'000 Mitarbeiter wurden entlassen (Symbolbild). - keystone

Indisches Recht verbietet es Angestellten, die «unverzichtbare Dienstleistungen» bereitstellen, zu streiken. Tun sie es trotzdem, dürfen sie demnach entlassen werden. Als «unverzichtbare Dienstleistungen» gelten etwa die Beförderung von Menschen und Gütern, die Bereitstellung von Telefondienstleistungen und die Arbeit im Zoll.

Menschen in diesen Branchen streiken aber trotzdem ab und zu und werden meist nicht entlassen. Auch weil solche Massnahmen politische Konsequenzen haben können.

2003 etwa entliess die damalige höchste Ministerin des Bundesstaates Tamil Nadu mehr als 170'000 streikende Staatsangestellte und Lehrer. Später verlor sie die Wiederwahl. Laut örtlichen Medien lag dies vor allem daran, dass die Massenentlassung in der Bevölkerung unbeliebt war.

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